Technik- und Umweltausschuss des Kreistages stärkt Tourismusförderer den Rücken
13 Hände für die Zukunftsbranche

Die Freien Wähler im Kreistag haben die Stelle für Tourismusförderung halbieren, die Grünen haben sie ganz streichen wollen. Die Stelle bleibt. Beide Fraktionen haben im Umweltausschuss keine Mehrheit gefunden.

Esslingen. In Zeiten monetären Massenmangels darf für gewöhnlich der Rotstift den kleinen Wirbelwind im dicken Haushaltsbuch des Landkreises spielen. Dies ist im Sinne von Kreiskämmerin Monika Dostal sicher sinnvoll. Dennoch bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel. Eine solche Ausnahme bildete im jüngsten Ausschuss für Technik und Umwelt für Landrat Heinz Eininger die Stelle des Tourismusförderers. Werde diese Stelle halbiert oder gar gestrichen,

so könne sich der Landkreis Esslingen gleich aus der Tourismusförderung und den entsprechenden Gremien verabschieden. Die Aufgaben der Tourismusförderung im Kreis erforderten eine ganze Stelle. Der Wirtschaftsförderer sei voll ausgelastet und könne nicht noch nebenher für den Tourismus die Werbetrommel rühren und in den Organisationen wie dem Biosphärengebiet, dem Tourismusverband Schwäbische Alb, dem Geopark und der Stuttgart Regio Marketing und Tourismus GmbH sitzen. Der Kreisverwaltungschef plädierte deshalb dafür, nicht den Haushaltsanträgen der Freien Wähler und der Grünen zu folgen.

Dem Antrag des Landrats folgend stimmten die Christdemokraten, die SPD und die Liberalen im Ausschuss für die Beibehaltung der Stelle, weil sie im Tourismus eine Zukunftsbranche sahen. Heinz Eininger hatte zuvor darauf hingewiesen:

Jährlich 800 000 Übernachtungen im Landkreis, drei bis vier Millionen Tagesausflügler und ein Bruttoumsatz von 200 Millionen Euro weisen darauf hin, dass dieser Markt gepflegt und optimiert werden will. „Wir müssen deshalb im Bereich des Tourismus präsent sein“, so der Landrat.

Wilfried Wallbrecht von den Freien Wählern wollte sparsam mit den Ressourcen umgehen und war überzeugt, dass aufgrund der vielen bereits vorhandenen Strukturen in Städten und Gemeinden eine halbe Stelle für die Tourismusförderung im Kreis ausreichen würde.

Auch die Grünen im Ausschuss unterstützten den FW-Antrag, nachdem ihr eigener abgelehnt worden war. Sie hatten damit jedoch keinen Erfolg.

Mit 13 zu neun Stimmen bei einer Enthaltung wurde der Antrag der Verwaltung angenommen.