Die Freude ist riesengroß, sowohl beim teckboteninternen Verein „Gemeinsam für eine gute Sache“ als auch bei den drei Organisationen, denen die aktuelle Weihnachtsaktion der Lokalzeitung gilt. Es handelt sich um Projekte der Lebenshilfe, des DRK-Ortsvereins und um das Jobcafé JET. Mit über 92 000 Euro wurde das höchste Ergebnis seit Euro-Zeiten, also seit gut zwei Jahrzehnten erzielt. Jede beteiligte Organisation erhält ein Drittel, also etwas über 30 000 Euro. Die Gesamtmenge aller bislang 41 Weihnachtsaktionen zugunsten der Region rund um die Teck steuert jetzt auf die Drei-Millionen-Grenze zu.
„Dass eine solche Abschlusssumme in diesen schwierigen Zeiten erreicht wurde, ist eine hohe Motivation und gleichzeitig eine große Bestätigung für uns als Organisatoren der alljährlichen Weihnachtsaktion“, freut sich Teckboten-Verleger Ulrich Gottlieb, der Vorsitzende des Vereins „Gemeinsam für eine gute Sache“. Die hohe Spendenbereitschaft der Leserinnen und Leser wertete er als „eindeutiges Signal, dass wir alle hier in der Region in Krisenzeiten ganz besonders zusammenhalten“.
Das Einstehen für die Region ist das entscheidende Kennzeichen der Zeitung. Seit 1832 informiert der Teckbote die Leserinnen und Leser rund um die Teck. Ebenso lang reicht die Verbundenheit mit den Belangen der Bürgerschaft zurück und das Wissen um die Stellen, wo der Schuh drückt. Die Weihnachtsaktion ist zwar erst 41 Jahre alt und somit kürzlich erst ins „Schwabenalter“ gekommen, doch sie hat eine überzeugende Erfolgsgeschichte geschrieben.
„Überwältigt von der Solidargemeinschaft“ zeigt sich auch Ingrid Gunzenhauser, die den Fachbereich Jugendhilfe der Bruderhausdiakonie Stuttgart leitet. Sie freut sich über die Wertschätzung für das Jobcafé JET, die sich in der hohen Summe ebenfalls spiegelt und betont: „JET schafft Hoffnung, zeigt Perspektiven auf, ebnet Wege in den Arbeitsmarkt.“ „Mit der Unterstützung durch die Teckboten-Aktion können Kosten für digitale Ausstattung, für Bewerbungsmappen, USB-Sticks oder Druckerpatronen finanziert werden sowie für Fortbildungsmaßnahmen der Mitarbeitenden und Qualifizierungs- angebote für die Zielgruppe“, ergänzt Renate Hirsch, die sich vor Ort in Kirchheim für das Projekt engagiert. Die Zielgruppe, das sind Geflüchtete. Sie sind naturgemäß nicht so fest auf dem Arbeitsmarkt verwurzelt und bekommen deshalb die Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders stark zu spüren. Speziell im Blick hat JET die Frauen: „Trotz familiärer Pflichten streben auch sie nun auf den Arbeitsmarkt, brauchen aber besondere Begleitung. Wir planen ein Angebot, das ihre Möglichkeiten berücksichtigt, vielleicht auch mit besonders viel individuellem Coaching und Bewerbungstraining“ blickt Renate Hirsch in die Zukunft.
Ganz und gar durch die Pandemie bestimmt ist derzeit die Arbeit des DRK. „In der aktuellen Corona-Situation wollen wir als ehrenamtliche Bereitschaft des Roten Kreuzes in Kirchheim die Bevölkerung nach all unseren Kräften unterstützen“, weisen die beiden Vorsitzenden der Ortsgruppe, Brigitte Bader und Dr. Jürgen Berghold, auf die derzeit großen Herausforderungen hin. Angesichts weggebrochener Einnahmequellen einerseits und wachsender Auf- sowie Ausgaben andererseits macht die runde Spendensumme eine Verbesserung des gesamten Abgebots möglich: „Die finanzielle Unterstützung durch die Teckboten-Weihnachtsaktion gerade jetzt von unschätzbarer Hilfe“, danken die DRK-Vertreter allen Spenderinnen und Spendern.
Auch bei der Lebenshilfe schlagen die Folgen der Pandemie Breschen mit langfristigen Folgen: „Durch Corona und die zunehmende Digitalisierung besteht die Gefahr, dass wertvolle Errungenschaften der Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben verloren gehen“, fürchtet Geschäftsführer Martin Wirthensohn. Als Antwort auf diese Herausforderung entwickelt die Lebenshilfe Kirchheim neue pädagogische Konzepte und stärkt so das Selbstbestimmungsrecht von Menschen mit Behinderung. Hier trägt das Familien- und Selbsthilfezentrum ganz entscheidend dazu bei, Barrieren für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige abzubauen sowie inklusive Strukturen aufzubauen. „Die Spende der Weihnachtsaktion leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Konzeption unseres Familien- und Selbsthilfezentrums im Steingau-Quartier“, zieht Martin Wirthensohn Bilanz und nennt ein Ziel, das seit Jahrzehnten auch für andere Projekte der Weihnachtsaktion gilt: „Unterstützung und Förderung der Selbsthilfe.“