lps/Sk. Der Tod und die Zeit bis zur Beisetzung sind ein wichtiger Übergang. Egal wohin die Reise dann auch gehen wird. Es ist ein ebenso bedeutender Übergang wie die Geburt. Umso wichtiger ist es, diese Zeit bis zum Begräbnis dazu zu nutzen, Abschied von dem Verstorbenen zu nehmen. In unserer Gesellschaft wird der Tod meistens ausgeklammert und der Tote relativ schnell an den Bestatter übergeben.
Früher wurde nach Eintritt des Todes Wache am Bett des Verstorbenen gehalten. Man hat die Zeit genutzt, um das Leben des Toten nochmal Revue passieren zu lassen, sich im ruhigen, persönlichen Gespräch von ihm zu verabschieden und gegebenenfalls auch zu versöhnen. Dabei wurde der Leichnam nie alleine gelassen.
Lange wurde auf diesen Ritus verzichtet, doch seit einiger Zeit kommt wieder vermehrt der Wunsch auf, im Kreise der Familie und zu Hause von dem Toten Abschied zu nehmen. Deshalb ermöglichen heute wieder viele Bestattungsunternehmen eine sogenannte Hausaufbahrung. Freunde und Verwandte können so im
kleinen Kreis Lebewohl sagen. Die Zeit der Totenwache ist eine Zeit für die Trauer und für den Schmerz, und damit ein wichtiger Teil der Trauerarbeit. Die Ausgestaltung ist sehr persönlich und kann mit Gesprächen allein mit dem Toten, Erinnerungen an den Toten, mit Stille und/oder mit
Gesängen ausgefüllt sein. Die
Totenwache ist ein schönes Abschiedsritual, das den Trauernden die Freiheit lässt, auf eine persönliche Art zu trauern und sich in Frieden zu verabschieden.
Auch die Waschung ist ein Ritual, das vermehrt wieder in die Familien geholt wird. Auch hier stehen einem vermehrt Bestatter zur Seite und ermöglichen den Hinterbliebenen auf eine sinnlich erfahrene Art, Abschied zu nehmen und dem Verstorbenen damit Respekt zu zollen, ja einen letzten Liebesdienst zu erweisen.
Es ist gut, dass wir beginnen, den Tod mit Ritualen wieder in unser Leben einzubinden, denn so wird es auch für die Hinterbliebenen leichter, loszulassen.
Abschied nehmen ist ein wichtiger Teil der Trauerarbeit