Neidlingen. Die große Zahl an Bewerbern wertete Bürgermeister Klaus Däschler sehr positiv: „Das ist für mich ein Signal, wir wollen etwas bewegen. Sie stehen hinter Neidlingen.“ Däschler dankte auch den Bewerbern, die nicht zum Zuge kamen. Einer der vier Neuen ist nicht ganz neu: Der Maurermeister Hans Hepperle hatte dem Gremium bereits von 1999 bis 2009 angehört. Er war damals in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Nun trat er für die WUB erneut an und erreichte mit 920 Stimmen fast so viel wie der Stimmenkönig Uli Hepperle (ebenfalls WUB, 929 Stimmen). Erstmals im Gremium sind die Bankfachwirtin Daniela Einsele, der Diplom-Ingenieur Vermessungswesen Norbert Vögele und der Referent IT-Systeme Christoph Heilemann. Er ist Jahrgang 1984 und damit der jüngste Gemeinderat.
Aus dem Gremium herausgewählt wurde niemand, alle vier Verabschiedeten standen aus eigener Entscheidung nicht mehr zur Wahl. Klaus Däschler wurde kurz vor Ende der vorigen Amtsperiode zum Neidlinger Bürgermeister gewählt. „Mich selber brauche ich ja nicht zu verabschieden“, meinte er. Die Architektin und bisherige zweite stellvertretende Bürgermeisterin Petra Feller trat nach 15 Jahren im Gremium nicht mehr an. Ihre Kenntnisse kamen der Gemeinde beim Umbau der Alten Schule, des Rathauses und der Grundschule zugute, ebenso bei der Umgestaltung des Friedhofs und dem Baugebiet Steingau. „Dein fachlicher Rat war gefragt“, dankte ihr Däschler mit Urkunde, Blumen und Sekt.
Matthias Sohn schied nach fünf Jahren aus. Er brachte seine Kenntnisse als Techniker für Straßen- und Tiefbau in den Gemeinderat ein – und seine humorvolle Art. Kurt Hepperle war als Fachmann für Obstbau ebenfalls fünf Jahre im Gremium. Er sei besonnen und zurückhaltend gewesen, so Däschler, doch „mit klarem Votum, wenn es zum Schwur kam“.
Der Vorschlag der Gemeinderätin Simone Hepperle (NWV), die Stimmenkönige aus den beiden Neidlinger Wählervereinigungen zu stellvertretenden Bürgermeistern zu wählen, fand einhellige Zustimmung. So wurde Uli Hepperle erneut erster und Ulrich Zaiser erstmals zweiter Stellvertreter.
„Ich möchte einen Rat und keine Abnicker, ich möchte auch kritische Stimmen“, betonte Däschler. Zu seinen Visionen für die Neidlinger Zukunft gehöre ein Betreutes Wohnen mit Arzt und Apotheke. Wesentlich näher liegt die Bürgerversammlung, die Däschler für 100 Tage nach seinem Amtsantritt versprochen hatte. Sie ist für den 22. September geplant. Neben einer Bilanz von Däschlers bisheriger Amtszeit soll es um die Themen „private Gasanschlüsse“ und „Vodafone-Sendemast“ gehen. Sehr viele Bürger haben im Rathaus Bedenken gegen die Pläne des Mobilfunkbetreibers angemeldet. Handle die Gemeinde nicht, so Däschler, dann suche und miete die Firma eben ein privates Schuppendach.