Fussball Bezirksliga
Alle üben das Pfeifen im Walde

Fußball-Bezirksliga Trotz mauer Tabellensituation herrscht bei den Teckvereinen gute Stimmung. Alle hoffen auf einen Punktesegen vor der Winterpause. Von Walter Rau

Am Sonntag um 15.45 Uhr verabschieden sich die Fußball-Bezirksligateams in die Winterpause. Allgemeines Credo der Vereine aus der Teckregion: „Wir wollen ein positives Gefühl mit ins neue Jahr nehmen.“

Alle vier Clubs befinden sich in der zweiten Tabellenhälfte, Dettingen und die SGEH in akuter Abstiegsgefahr, Neidlingen und der VfL Kirchheim (noch) im halbwegs gesicherten Mittelfeld. Die vermeintliche Sicherheitszone liegt eng beieinander. Den Tabellenfünften FC Donzdorf trennen lediglich fünf Zähler vom ersten Nichtabstiegsplatz, den der FTSV Kuchen (12.) innehat.

Zumindest ein Club aus der Region wird nicht mit einer vollen Punkteernte überwintern können. In Neidlingen steht das Derby gegen die SGEH auf dem Programm.

Die Älbler kommen mit Rückenwind durch einen 1:0-Heimerfolg gegen Nellingen ins Kirschtal. Mit nur einer Niederlage aus den letzten sechs Partien kämpfte sich die Hiller-Elf bis auf den Relegationsrang vor und will nun den Rückstand auf die nach der 1:5-Klatsche in Kirchheim angeschlagenen Neidlinger verkürzen. „Das wird ein Sechs-Punkte-Spiel. Für uns heißt es: verlieren verboten“, fordert SGEH-Coach Dieter Hiller. „Wir hatten einen Umbruch in unserer jungen Truppe. Die Stimmung ist jedoch hervorragend. Jeder will mit einem positiven Ergebnis ins neue Jahr“, erklärt Hiller weiter. Er hat Vertrauen in seinen Kader und sieht keinen personellen Handlungsbedarf in der Winterpause. Allerdings: Ingo Schäfer fällt aus beruflichen Gründen weiterhin aus, und hinter den Einsätzen von Tim Sternemann (Rücken), Marc Weger (Grippe) und Gökhan Demir (muskuläre Probleme) stehen noch kleine Fragezeichen.

Ähnlich ergeht es seinem Pendant Patrick Kölle. Martin Kirschmann fällt weiterhin aus. Patrick Class weilt im Urlaub, und Stürmer Lukas Pflüger ist noch angeschlagen. Die 1:5-Klatsche beim VfL wurde unter der Woche im Training aufgearbeitet. „Das war von der Einstellung her unser schlechtestes Spiel. Die Mannschaft muss und wird ein anderes Gesicht zeigen“, schließt Kölle personelle Änderungen in der Startformation nicht aus. Eine gute Vorrunde aus Neidlinger Sicht soll mit einem Heimsieg gekrönt und der Abstand zur Abstiegszone auf „beruhigende neun Punkte“ (Kölle) ausgebaut werden. Große Änderungen wird es im Kader des TVN nicht geben. Neu zur Mannschaft stoßen wird der zuletzt vereinslose und zuvor für den FV 09 Nürtingen spielende Torwart Maximilian Schmied als Nummer zwei hinter Stammkraft Christopher Gneiting.

VfL verstärkt sich

Mehr frisches Blut gibt es beim durch Verletzungen und Abgänge personell schwer gebeutelten VfL Kirchheim. Zwei hochkarätige Neuzugänge sind bereits fix, werden aber erst in der kommenden Woche bekannt gegeben. „Zwei weitere stehen kurz vor dem Abschluss. Hoffentlich kehren im neuen Jahr noch die Verletzten alle zurück, damit wir endlich wieder mehr als 16 Kaderspieler haben“, setzt der Coach der Blauen, Michel Forzano, auf ruhigere Zeiten. „Wir hatten viele knappe Spiele, wo wir Punkte gelassen haben. Der Sieg gegen Neidlingen war ein Befreiungsschlag. Jetzt können wir in Köngen frei aufspielen und weitere Punkte sammeln.“

Kein leichtes Unterfangen beim heimstarken Tabellendritten Köngen, zumal der VfL in dieser Saison auswärts mit sechs Punkten eher schwächelt. Andreas Hiller (neun Saisontore) weilt noch im Brasilien-Urlaub, dafür kann Forzano wieder auf Verstärkungen aus dem großen Kader der U19 bauen. „Ich weiß zwar meist erst am Spieltag, mit welcher Viererkette ich spielen kann, aber die Jungs machen das richtig gut, und wir lernen so schon für die kommende Spielzeit“, bastelt Forzano schon am VfL-Team der Zukunft.

SFD sind zum Punkten verdammt

Vor einer vermeintlich noch höheren Auswärtshürde wie der VfL stehen die SF Dettingen, die beim ambitionierten Tabellenzweiten TSV Deizisau zum Jahresabschluss ran müssen. „Wir müssen uns irgendwie in die Winterpause retten und versuchen, drei Punkte zu entführen. Wir haben eine bescheidene Ausgangslage, sind zum Punkten verdammt, haben aber nichts zu verlieren“, weiß SFD-Spielleiter Thomas Beller. Die Stimmung in der Mannschaft ist trotz des negativen Saisonverlaufs gut. Alessio Palmeri (20), ehemaliger Catania-Spieler, ist als Neuzugang vom FC Frickenhausen bereits fix. „Nach weiteren Verstärkungen halten wir Ausschau. Bei uns gibt es halt nicht viel zu verdienen, da wird es schwer“, erklärt Beller. Vielleicht gelingt dem Auswärtsschlusslicht der Liga ja ein Coup in der Hinteren Halde und kann sich positiv ins neue Jahr verabschieden.