Man höre und staune: Baden-Württembergs „gottebenbildlicher“ Ministerpräsident Winfried Kretschmann zieht Lockerungen und Öffnungsstrategien bei der nächsten heimlichen „Corona-Mauschelrunde“ der Ministerpräsidenten und der Kanzlerin in Erwägung.
Gerade jetzt? Immerhin befindet man sich laut SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach doch in der sogenannten dritten Welle. Und die ganzen Mutanten schweben ja auch noch irgendwo in der Atmosphäre rum.
Um die Antwort vorwegzunehmen: Es hat nichts mit Inzidenzwerten und Infektionszahlen zu tun, nein, denn der Grund ist ein politischer: die Landtagswahl in Baden-Württemberg am 14. März. Lassen Sie sich von diesem trügerischen Schein von Lockerungen nicht täuschen, liebe Wahlberechtigte, es dient der kurzfristigen Narkotisierung. Spätestens nach der Wahl wird es wieder strengere Maßstäbe geben.
Dennoch ist das Ganze ein untrüglicher Indikator dessen, dass es bei dem ganzen Getue längst nicht mehr um Pandemie-Bekämpfung geht, sondern darum, wie man Macht über eine Gesellschaft gewinnen und wie man Individuen leichter kontrollieren und beeinflussen kann. Wenn Erich Honecker damals gewusst hätte, dass er dafür nur einen Virus als Rechtfertigungsgrundlage hätte anführen müssen, dann wäre es mit der DDR vielleicht noch nicht zu einem abrupten Ende gekommen.
Roman Schuster, Kirchheim