Sanierung des 1687 erbauten Ohmdener Rathauses im Visier
Alterndes Schmuckstück

Das Ohmdener Rathaus ist ein echtes Schmuckstück. Bei näherer Betrachtung jedoch lässt sich nicht leugnen, dass der Zahn der Zeit kräftig an dem denkmalgeschützten Fachwerkhaus genagt hat. Jetzt ist der Wunsch nach einer umfassenden Sanierung aufgekommen.

Ohmden. Der Putz bröckelt, das Holz an der Außenseite beginnt zu schimmeln, die Farbe an den Toren blättert ab und die Büros sind Zeugen längst vergangener Zeiten: Beim Ohmdener Rathaus hat der Verfall eingesetzt. „Das Rathaus ist eines der dringendsten Probleme hier im Ort“, sagte Ohmdens Bürgermeister Martin Funk. Das über 300 Jahre alte Gebäude ist vor über 20 Jahren zum letzten Mal saniert worden. Damals war auch das Dachgeschoss mit dem Sitzungssaal ausgebaut worden. Zuvor hatte es im Jahr 1974 größere Bauarbeiten gegeben. Dabei war das verputzte Fachwerk wieder freigelegt worden.

„Eigentlich muss man regelmäßig etwas tun“, räumte Martin Funk ein. „Aber wenn man immer spart und nichts in die Infrastruktur steckt, staut sich eben alles auf.“ Gemeinderat Roland Greiner zeigte sich überzeugt, dass ohne Plan und Konzept nichts auszurichten sei. „Da muss ein Architekt her“, betonte er. Weil er als Leiter des Bauhofs in Zell Fachkenntnisse mitbringt, hatte Bürgermeister Martin Funk das Ohmdener Rathaus zusammen mit ihm unter die Lupe genommen. „Das wird ein ganz großer Brocken sein – und wer unseren Haushalt kennt, weiß, dass uns die Rathaussanierung über Jahre beschäftigen wird“, so Greiner.

„Ich nehme jetzt Kontakt mit einem Architekten auf, der sich mit Fachwerk auskennt“, kündigte Martin Funk an. Da das 1687 erbaute Rathaus denkmalgeschützt sei, müsse ein spezialisierter Fachmann ans Werk. Das Konzept soll dann im Gemeinderat vorgestellt werden. „Für eine Sanierung werden wir natürlich auch Zuschüsse beantragen“, sagte Martin Funk. Hoch akut sei die Sache mit dem Rathaus nicht, denn es gebe keine gefährlichen Schäden. „Wenn es nicht in diesem Jahr klappt, dann eben im nächsten.“

Ob man mit Renovierungen auf den ganz großen Wurf warten solle, stellten einige Gemeinderatsmitglieder infrage. „Können wir nicht vorab schon etwas Schadensbegrenzung betreiben?“, fragte Hans-Peter Fischer, und Wilfried Graner schlug vor: „Wir könnten doch wenigstens das Tor mit ein paar Kübeln Farbe streichen.“ Das lohne sich zumindest dann, wenn eine Großsanierung noch eine Weile auf sich warten ließe.