Wir haben am Ende die falschen Entscheidungen getroffen. Mal wollten wir es zu sehr und in anderen Situationen nicht mit der nötigen Durchschlagskraft.“ Mit diesen Worten analysierte Mauricio Parra die 62:72-Heimniederlage seiner Mannschaft gegen Trier. Dabei war die Truppe des spanischen Ritter-Coachs bis fünf Minuten vor Spielende in Schlagdistanz, ehe Hektik und Fehler einen möglichen Erfolg verhinderten. Am Ende setzte sich der routinierte Favorit aus Trier durch und bescherte den Knights damit die zweite Niederlage im zweiten Saisonspiel.
Anders als noch eine Woche zuvor gegen Quakenbrück, waren die Hausherren sofort im Spiel und beackerten ihren Gegner - schnell wurde den Kirchheimer Zuschauern klar, dass dieses Spiel über den Kampf entschieden werden würde, zumal beide Teams zunächst Schwierigkeiten beim Punkten hatten. Die ersten Nadelstiche konnten die Gastgeber setzen. Dajuan Graf (sieben Treffer) und Tim Koch (fünf) sorgten für die Kirchheimer 20:16-Führung nach den ersten zehn Minuten.
Doch die Trierer konterten und erhöhten den Druck auf die Defensive der Schwaben. Den Kirchheimern fehlte nun ein wenig Wurfglück sowie die nötige Ruhe und Abgezocktheit. Folge: Die Gäste gingen mit einer 32:31-Führung in die Kabinen. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Chancen liegen lassen, um unsere Führung auszubauen und somit Sicherheit und Stabilität zu gewinnen. Das hat Trier zurück ins Spiel gebracht“, ärgerte sich Parra.
Auch im dritten Viertel bekämpften sich beide Teams unerbittlich. Während die Gäste verstärkt auf ihre bundesligaerfahrenen Kräfte, Simon Schmitz und Jermaine Bucknor, zurückgriffen, war es auf Kirchheimer Seite Kevin Wohlrath, der für Zähler sorgte. Insgesamt 18 Punkte erzielte der gebürtige Berliner.
Das Spiel wogte hin und her. Ging Trier in Führung, antwortete Kirchheim prompt und umgekehrt. Fünf Minuten vor dem Ende dann der entscheidende Bruch im Kirchheimer Spiel. Die Ritter machten es der Trierer Defensive nun zu leicht und begingen zu viele Fehler, während die Trierer Offensive in den letzten vier Spielminuten insgesamt zwölf Mal an die Freiwurflinie ging und von dort die letztlich entscheidenden Zähler erzielen konnte. „Wir haben 35 Minuten ein deutlich verbessertes Spiel gezeigt, aber am Schluss die gleichen Fehler gemacht wie im ersten Spiel. Da hat uns die nötige Balance gefehlt. Das ist sehr enttäuschend für uns alle“, beschrieb Mauricio Parra die entscheidenden Minuten. „Wir nehmen mit, das wir auch gegen eines der Top-Teams der Liga 35 Minuten mithalten konnten und wir werden daran arbeiten. dies für 40 Minuten zu tun. Dass es ein etwas längerer Prozess sein könnte, war uns bereits während der Vorbereitung klar. Dennoch schmerzt es, dass wir die möglichen Punkte heute nicht mitgenommen haben.“cs