Kirchheim. Langfristig soll die Lärmschutzwand entlang der B 297 Entlastung für krachgeplagte Anwohner bringen. Bis die Schutzmauer steht, werden nicht nur die Verkehrsteilnehmer, sondern auch zahlreiche Bewohner des Kirchheimer Ostens auf eine harte Probe gestellt: Noch bis Dezember bleibt die Umgehungsstraße zwischen Freibad und Ateck-Hotel aufgrund von Bauarbeiten für die Lärmschutzwand gesperrt. Der Verkehr wird in dieser Zeit über die Jesinger Straße und die Eichendorffstraße umgeleitet – sehr zum Leidwesen der Anlieger dort.
Den Ärger über die Verkehrsführung bekommt auch die Stadtverwaltung zu spüren: „Die Anwohner beklagen sich vor allem über zu viel Verkehr und darüber, dass Autos zu schnell fahren“, sagt Christoph Lazecky vom Kirchheimer Ordnungsamt. Angesichts des Schuljahresbeginns wurden zudem Sorgen aus der Bevölkerung laut, dass der starke Verkehr in der Eichendorffstraße Kinder auf dem Schulweg gefährden könnte. Die Raunerschule befindet sich nur wenige Querstraßen entfernt.
Christoph Lazecky versucht zu beruhigen. „Von einer Gefährdung der Kinder auf dem Gehweg kann keine Rede sein“, betont er. Die Gehwege in der Eichendorffstraße seien breit und meist durch einen Grünstreifen von der Straße getrennt. „Auch die Querung dürfte kein Problem sein“, so Lazecky. Sowohl auf Höhe der Bismarckstraße als auch an der Tannenbergstraße gebe es Fußgängerampeln. Der Ordnungsamtsmitarbeiter zeigt sich zudem überzeugt, dass Kinder durchaus in der Lage sind, auch mit stärker befahrenen Straßen zurecht zu kommen. „In der Stuttgarter Straße funktioniert das auch gut.“
Dem Wunsch von Anwohnern, Schulwegs-Banner über die Eichendorffstraße zu spannen, könne die Stadt jedoch nicht nachkommen: „Es gibt keine Brücke, wo sich ein Banner befestigen ließe.“ Und nur ein quer gespanntes Band errege tatsächlich Aufmerksamkeit. Zudem sei das aktuelle Verkehrsaufkommen in der Eichendorffstraße im Vergleich zu anderen Straßen in Kirchheim nicht außergewöhnlich hoch. „Die Anwohner sind das nur nicht gewöhnt“, so Lazecky.
Auch die Einschätzung, die Eichendorffstraße habe sich zur Raserstrecke entwickelt, kann Christoph Lazecky nicht teilen. Allerdings räumt er ein, dass leichte bis mäßige Geschwindigkeitsüberschreitungen keine Seltenheit sind. „In der kommenden Woche wollen wir deshalb ein Radardisplay aufstellen“, sagt er. Außerdem solle es in der nächsten Zeit Radarkontrollen geben.
Die größten Verkehrsbehinderungen macht Lazecky unterdessen in der Jesinger Straße an der Abzweigung zur Eichendorffstraße aus. „Da staut sich der Verkehr zurzeit schon mal.“ Allzu schlimm könne es jedoch nicht sein, denn diesbezüglich habe es beim Ordnungsamt noch keine Beschwerden gegeben – weder von Busunternehmern noch von Anwohnern.