Schlierbach: Rund 90 ehrenamtliche Betreuer sorgen für einen reibungslosen Ablauf
Ansturm auf Spielstadt Rainbow City

Die Spielstadt Rainbow City in Schlierbach hat wieder ihre Tore geöffnet. Bei strömendem Regen stürmten fast 200 Kinder und Jugendliche das Gelände an der Dorfwiesenhalle.

Schlierbach. „Das Besondere hier ist der Teamgeist. Alle arbeiten für das gemeinsame Projekt zusammen“, erklärt Andre Knaus begeistert. Der Realschullehrer ist einer von rund 90  ehrenamtlichen Betreuern, die für den reibungslosen Ablauf in der Regenbogenstadt sorgen. Mit 14 Jahren war er zum ersten Mal als Betreuer dabei; heuer hilft er bereits im 15. Jahr mit – und ist damit einer von vielen überzeugten Ehrenamtlichen.

Die Bürger, das sind 183 Mädchen und Jungen zwischen neun und 14  Jahren, erleben das Miteinander mit Gleichaltrigen, haben in den Läden und Verpflegungsstationen ihren Arbeitsplatz, für den sie verantwortlich sind. „Heute haben wir uns gegenseitig massiert, um die verschiedenen Angebote auszuprobieren. Ab morgen haben wir dann für alle geöffnet“, erzählt Lisbeth. Sie genießt die entspannte Atmosphäre im Beauty-Salon, der Kopf-, Hand- und Rückenmassagen ebenso anbietet wie Maniküre, Masken oder dekoratives Make-up. Auch Rebecca hat hier ihren Lieblings-Arbeitsplatz gefunden und kennt ihn bereits vom vergangenen Jahr. „Hier ist es nicht so stressig wie beim Essen – sehr viel angenehmer“, sagt sie schmunzelnd.

Stefanie Oswald liebt es, Ideen gemeinsam in der Spielstadt umzusetzen. „Das hier ist eine tolle, sinnvolle Freizeitbeschäftigung“, sagt die junge Sozialpädagogin und ergänzt, dass aus den Betreuern bei Rainbow-City schon so mancher Pädagoge hervorgegangen sei. Flexibilität steht beim Betreuer-Team weit oben; wenn möglich, wird auf Wünsche auch kurzfristig eingegangen, und als Belohnung für die Betreuer steht am Ende der Spielstadt eine gemeinsame Italienreise auf dem Programm.

„Das lernt man im Laufe der Zeit“, meint Betreuer Marci, der sich an diesem Tag in der Origami-Werkstatt engagiert. Stolz präsentieren Jule, Marielle und Mia wenige Meter weiter ihre aus buntem Papier entstandene Katze, einen Frosch und ein Schwein.

Im „Fimo-Zelt“ geht es ähnlich bunt her, aus der geschmeidigen Masse entstehen Ohr- oder Fingerringe, Schlüsselanhänger oder Handy-Schmuck.

In der Holzwerkstatt wird bald Feierabend gemacht, und die Werkzeuge werden weggeräumt. „Ich habe gesägt, geschliffen und angemalt“, zählt Pascal die Tätigkeiten auf, um aus Brettern Figuren wie Bären und Hasen zu zaubern. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen arbeiten Hand in Hand mit den Gleichaltrigen und kommen seit vielen Jahren immer wieder gerne in die Regenbogen-Stadt. „Toll, wie hier bereits 14-Jährige anfangen, Verantwortung zu übernehmen“, sagt Andre Knaus stolz, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Ehemalige Bürger finden sich als Betreuer wieder, oder Freunde von Betreuern klinken sich begeistert in die Arbeit ein. „Hier lernen die Kinder und Jugendlichen fürs Leben – klasse, dass so etwas ermöglicht wird“, erklärt Kerstin Rapp, deren Sohn Moritz einer der Bürger ist. Wann immer sie kann, hilft die Göppingerin beim Spülen.