Nürtingen. Seit dem heutigen Samstag ist die Sammlung Domnick in Nürtingen wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Der Psychiater und Kunstsammler Ottomar Domnick hat Ende der 1930er-Jahre mit seiner Frau Greta begonnen, Kunst zu sammeln: zunächst afrikanische Masken, später vornehmlich abstrakte Malerei. Auf der Oberensinger Höhe in Nürtingen gestalteten die Domnicks ab 1967 ein außergewöhnliches Zuhause für sich und ihre Kunstsammlung: ein „Museum zum Wohnen“. Das Themenjahr 2021 „Exotik. Faszination und Fantasie“ der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wirft ein Licht auf die Bedeutung der Sammler und Sammlerinnen exotischer Kunstwerke für die Monumente des Landes. Bereits Ende der 1930er-Jahre hatte das Ärzteehepaar erste Kunstobjekte gekauft: afrikanische Masken. Für die Domnicks war die Kunst fremder Kulturen der europäischen ebenbürtig. Ab 1977 legte das Ehepaar im Westen des Grundstückes zudem einen Skulpturengarten an.
Ottomar Domnick starb am 14. Juni 1989, zwei Jahre vor seiner Ehefrau Greta. Das einmalige Ensemble in der idyllischen Landschaft der Schwäbischen Alb vererbte das Paar dem Land Baden-Württemberg. Die „Stiftung Domnick“ widmet sich der Pflege des Anwesens und der Sammlung. Im Skulpturengarten erinnert die Plastik „Paar“ von Karl-Heinz Türk an das kunstbegeisterte Ehepaar: Das Land Baden-Württemberg widmete sie den Stiftern der „Sammlung O. und G. Domnick“. Seit 2017 wird die Sammlung von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg betreut. Ein vielfältiges Veranstaltungs- und Führungsprogramm für Kinder und Erwachsene vermittelt allen Gästen das besondere Gesamtkunstwerk der Moderne.
THEMENJAHR „EXOTIK. FASZINATION UND FANTASIE“
Mit dem Themenjahr „Exotik. Faszination und Fantasie“ erkunden die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in diesem Jahr die Wege von duftenden Gewürzen, kostbar gearbeitetem Kunsthandwerk und außergewöhnlichen Pflanzen nach Europa. Auch die Kehrseite der Medaille wird beleuchtet: Die europäische Neugier und Besitzgier, der Wissens- und Expansionsdrang führten zu Gewalt und Ausbeutung von Mensch und Natur. In ganz Baden-Württemberg beteiligen sich 14 Monumente - die Bandbreite reicht von der Heuneburg, der keltischen Metropole Pyrene bis zur Sammlung Domnick mit abstrakter Kunst der Nachkriegszeit sowie als Kooperationspartner der Zoologisch-Botanische Garten Wilhelma in Stuttgart.
INFORMATION
Aktuell ist die Sammlung Domnick wie alle Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen des Landes geschlossen.
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