pm. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den Grünen Berufen ist weiterhin stabil auf hohem Niveau. Das ergaben die jüngsten Erhebungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) für das Ausbildungsjahr 2023/2024. Danach wurden im Erhebungszeitraum 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024 in Deutschland 13.686 neue Ausbildungsverträge in den Grünen Berufen abgeschlossen. Bei einem nur leichten Rückgang (- 0,7 Prozent) gegenüber dem Ausbildungszeitraum des Vorjahres erreichen die aktuellen Ausbildungszahlen insgesamt den hohen Stand der Vorjahre. Zu den beliebtesten Ausbildungen in der Agrarbranche zählen weiterhin die Berufe Landwirt mit 4.968 und Gärtner mit 4.769 neu abgeschlossen Ausbildungsverträgen.
Dazu Gerald Dohme (DBV): „Der weiterhin stabile und hohe Stand neu abgeschlossener Ausbildungsverträge verdeutlicht: Eine Ausbildung in den Grünen Berufen ist attraktiv und beliebt. Das ist insbesondere das Ergebnis des hohen Engagements unserer Ausbildungsbetriebe und trägt maßgeblich dazu bei, die Zukunft unserer Branche zu sichern.“
Mehr Ausbildungsverträge in der Landwirtschaft
Im Ausbildungsberuf Landwirt sind im Ausbildungsjahr 2023/2024 insgesamt 4.968 Ausbildungsverträge abgeschlossen worden. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnet der Landwirt damit 110 Ausbildungsverträge mehr, ein Anstieg um 2,3 Prozent. In anderen Berufen stieg die Zahl neuer Ausbildungsverträge sogar signifikant: In der Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice um 13,5 Prozent auf 361, in der Ausbildung zum Fischwirt um 13 Prozent auf 61, in der Ausbildung zum Milchtechnologen um 9,2 Prozent auf 225 und in der Ausbildung Milchwirtschaftlicher Laborant um 11,6 Prozent auf 173 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. Auch die Ausbildung zum Revierjäger verzeichnet einen deutlichen Anstieg von 28,6 Prozent mehr Ausbildungsverträgen als im Vorjahr. Mit 22 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen übertrifft auch die Zahl der Neuverträge beim Tierwirt in der Fachrichtung Schweinehaltung das Vorjahresniveau um 10 Prozent.
Frauenanteil in den Grünen Berufen steigend
Der Anteil an Frauen, die im Ausbildungsjahr 2023/2024 Ausbildungsverträge in den Grünen Berufen abgeschlossen haben, liegt mit 3.731 (27,3 Prozent) bei insgesamt gut einem Drittel der Neuverträge und erreicht damit auch das Vorjahresniveau. Auffällig: Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine Ausbildung zur Landwirtin. Mit insgesamt 1.259 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ist das eine Steigerung von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch in den Ausbildungen zur Forstwirtin (+ 17,9 Prozent), zur Milchwirtschaftlichen Laborantin (+ 17,9 Prozent), zur Fischwirtin in der Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei (+ 300 Prozent) und zur Tierwirtin in der Fachrichtung Geflügelhaltung (+ 100 Prozent).
Entwicklungstrends im Bundesgebiet
In den östlichen Bundesländern wurden im Vorjahresvergleich insgesamt 2,6 Prozent mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen, in den westlichen Bundesländern waren die Zahlen der Neuverträge dagegen leicht rückläufig (- 1,8 Prozent). Bundesweit sind in den Berufen Landwirt, Fachkraft Agrarservice und Milchtechnologe ähnliche Entwicklungen zu beobachten: Sowohl in den östlichen als auch in den westlichen Bundesländern stieg die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge. Für eine Ausbildung zum Landwirt entschieden sich in den neuen Bundesländern 5 Prozent mehr Personen, in den alten Bundesländern sind es im Vorjahresvergleich 1,2 Prozent mehr. Auch die Fachkraft Agrarservice ist bundesweit beliebt: Mit 14,7 Prozent in den östlichen und 12,9 Prozent mehr Verträgen in den westlichen Bundesländern gibt es im Erhebungszeitraum insgesamt 361 neue Auszubildende. Für die Ausbildung zum Milchtechnologen entschieden sich in den ostdeutschen Bundesländern 70,8 Prozent mehr Personen, in den westdeutschen Bundesländern waren es 1,1 Prozent mehr neue Auszubildende. Unterschiedliche Entwicklungen im Bundesgebiet zeigen sich etwa in den Berufen Tierwirt in der Fachrichtung Schweinehaltung und Forstwirt: Die östlichen Bundesländer verzeichnen mit 19 neuen Ausbildungsverträgen in der Fachrichtung Schweinehaltung einen Anstieg um 35,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zur gleichen Zeit wurden in den westlichen Bundesländern drei neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. In der Ausbildung zum Forstwirt stieg im Vorjahresvergleich in den westlichen Bundesländern die Zahl neuer Ausbildungsverträge um 3,6 Prozent auf 632, während in den östlichen Bundesländern - 1,4 Prozent weniger Neuverträge abgeschlossen wurden.