Der TSV Jesingen hat den Negativtrend gestoppt. Das gestrige 4:3 nach dramatischem Spiel in Bempflingen wurde allerdings von einer Verletzung überschattet. In der 80. Minute verdrehte sich TSVJ-Schlussmann Thomas Reinöhl bei einem Gewühl im Strafraum das linke Knie, ging zu Boden und musste Minuten später per Krankenwagen ins Nürtinger Krankenhaus gebracht werden. „Verdacht auf Kreuzbandriss“, gab Jesingens Trainer Danell Stumpe nach dem Spiel bekannt. Für den Stammkeeper musste Offensivkraft Kevin Sen ins Tor. Wenige Minuten später entschärfte der einstige Landesligakicker cool eine gegnerische Topchance. TSVJ-Goalgetter Sascha Foschi sorgte letztlich mit seinem Kopfballtreffer in der 80. Minute, nach genauer Flanke von Philipp Haußer, fürs Endresultat.
0:1 lagen die Jesinger zur Pause hinten, erst in der zweiten Halbzeit kamen die Gäste in den Wettkampfmodus. Der hauchdünne Sieg stand freilich auf Messers Schneide. „Wir haben den Kampf angenommen, weil wir unbedingt gewinnen wollten“, sagte Stumpe. Er hoffe, dass das Team nach zwei Pleiten nun wieder „in der Spur“ sei. Immerhin kletterten die Jesinger damit auf Tabellenplatz drei. Reinöhls Verletzung sorgte allerdings dafür, dass nach dem Schlusspfiff keine rechte Freude aufkommen wollte. Für den wahrscheinlich länger ausfallenden Stammkeeper dürfte Florian Greiner aus dem Kreisliga B-Team der Jesinger aufrücken. Gestern stand jener noch bei der 1:4-Schlappe des TSVJ in Notzingen im Tor.
Ausgelassener Jubel dagegen gestern beim SV Nabern, obwohl es gegen den TSV Grafenberg lediglich zu einem Remis reichte, doch das wurde gefeiert. Der Ausgleich für den in der Liga weiterhin gut aufspielenden SVN schoss weit in der Nachspielzeit Bubacarr Saho. „Ich weiß nicht, wie Buba diesen Ball über die Linie gebracht hat“, meinte Naberns Spielertrainer Marcel Geismann nach dem Last-Minute-Treffer. Aus dem Gewühl heraus traf er die Kugel irgendwie mit dem Fuß, in hohem Bogen segelte der Ball anschließend über alle Köpfe hinweg ins Netz. Die Naberner feierten den elften Punkt in dieser Runde fast wie einen Sieg. Auch, weil kurzfristig beide Innenverteidiger ausfielen. Jannik Raichle schwoll beim Warmmachen das Knie an, wenige Stunden zuvor hatte sich Julian Siewek krankheitsbedingt abgemeldet. Geismann musste umbauen, setzte auf eine Dreierkette, unter anderem mit Sebastian Rudka - eigentlich ein „Sechser“ vor der Abwehr. „Julian machte es überragend, auch unter dem Aspekt, dass er ganz kurzfristig die neue Position spielen musste“, lobte Geismann den Ruhepol der SVN-Defensive. Grafenbergs Goalgetter Frieder Geiger verpasste Geismann gar einen klassischen Manndecker. Carlo Schrievers übernahm den Job und sah Geiger nur einmal entwischen - beim 0:1 in der 83. Minute. „Nun haben wir vier Spiele in Serie nicht verloren, hatten dabei schwierige Aufgaben“, unterstreicht Geismann. Umso mehr freue man sich aufs kommende Wochenende. Dann haben die Naberner nämlich spielfrei.
Dagegen bekommen es die Dettinger Sportfreunde mit Spitzenreiter TSV Oberboihingen zu tun. Das gestrige 4:0 über Türkspor Nürtingen war für die Dettinger der richtige Appetitmacher. „Wir hatten den Gegner im Griff“, betonte SFD-Spielleiter Robin Spranz, der selbst mit dem 3:0 für die Vorentscheidung sorgte. „Es macht sich bemerkbar, dass wir wieder weitgehend vollzählig im Training sind“, sagt Spranz.
Weilheim II bleibt Schlusslicht
Aufsteiger TSV Weilheim II bekommt unterdessen den letzten Tabellenplatz weiterhin nicht los. Einer der wenigen Lichtblicke bei der 1:4-Niederlage gegen Ex-Landesligist FV 09 Nürtingen war der Treffer zum 1:2. Ein „Sonntagsschuss“, wie Weilheims Coach Robert Walter und sein Gegenüber Georgios Karatailidis unisono bekundeten. Dennis Klein hämmerte den Ball in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit aus 35 Metern in den linken Torwinkel. Das Anschlusstor sorgte allerdings nicht für das erhoffte Offensivfeuerwerk. „Zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung“, bemängelte Weilheims Coach Robert Walter. Georgios Karatailidis kommt mit dem FV 09 Nürtingen dagegen besser in Fahrt. Sieben Zähler aus den vergangenen drei Partien lassen den Ex-Coach der SGEH positiv in die Zukunft blicken. Dass Karatailidis überhaupt Coach beim FVN wurde, hat einen ganz besonderen Grund. „Ich wollte meinen Jugendverein in der schwierigen Situation nach dem Doppelabstieg nicht im Stich lassen“, sagt er. Er habe deshalb seine Pläne verworfen, eine Weile als Trainer zu pausieren.