Bundesagentur für Arbeit zeichnet Auto Schmauder mit Ausbildungszertifikat aus
Auch Schwächeren eine Chance

Am bundesweiten Tag der Ausbildung hat die Bundesagentur für Arbeit gestern die Kirchheimer Firma Auto Schmauder mit dem Ausbildungszertifikat ausgezeichnet. Dies geschah stellvertretend für viele andere Ausbildungsbetriebe, die im Geschäftsstellenbereich der Agentur Kirchheim ebenfalls sehr gute Arbeit leisten.

Kirchheim. Die Agentur für Arbeit in Göppingen verleiht in jedem Jahr am Tag der Ausbildung seit 2007 das Ausbildungszertifikat. Damit werden Betriebe in den jeweiligen Geschäftsstellenbereichen der Göppinger Arbeitsagentur ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für die Ausbildung von Jugendlichen eingesetzt haben. Im Bezirk der Agentur-Geschäftsstelle Kirchheim wurde deshalb gestern die Firma Auto Schmauder in der Kirchheimer Boh­nau mit dem Ausbildungszertifikat der Bundesagentur für Arbeit ausgezeichnet.

Volker Seitz, Teamleiter der Berufsberatung, und Andreas De Cerreto, Arbeitsvermittler im Arbeitgeber-Service, überreichten Bettina und Stefan Schmauder das Ausbildungszertifikat und würdigten die Ausbildungsleistung des Unternehmens. Alle Kriterien zur Verleihung der Auszeichnung hätten auf Auto Schmauder zugetroffen, sagte Volker Seitz. „Knapp ein Fünftel Ihrer Mitarbeiter sind Auszubildende“, lobte Andreas De Cerreto die hohe Ausbildungsquote. Des Weiteren sei die Firma für die hohe Ausbildungsqualität und ihr soziales Engagement bekannt. Sie sei sehr kreativ und suche nach Möglichkeiten, die Ausbildung weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund wird in diesem Jahr zum ersten Mal ein Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik ausgebildet.

Seitz hob besonders den Einsatz des Betriebs für schwächere Bewerber hervor. „Sie geben auch denen eine Chance“, freute sich der Teamleiter, denn es gäbe nach wie vor viele Jugendlichen, die auf der Strecke blieben. Dabei sprach Volker Seitz auch das über das eigene Haus hi­nausgehende Engagement an: „Frau Schmauder bringt die Ausbildungserfahrung aus dem eigenen Betrieb sehr engagiert in eine Vielzahl von Projekten und Gremien ein. Ob zum Beispiel als Mitglied im Vorstandsvorsitz des Bundes der Selbstständigen Kirchheim, als Akteurin bei der Kirchheimer Initiative für Ausbildung“, als Mit-Initiatorin des Projektes „Schule und Wirtschaft“ oder bei der Bildungspartnerschaft mit der Rauner-Werkrealschule – Ihr Know-how rund um das Thema Ausbildung ist stets gefragt“.

Bettina und Stefan Schmauder freuten sich über die Anerkennung ihrer ausbilderischen Leistungen. Aktuell beschäftigt Auto Schmauder fünf Azubis, im Herbst kommen zwei neue hinzu. „Es bringt uns allen was, wenn wir gut ausgebildete und motivierte Azubis haben“, sagte Bettina Schmauder und machte auch auf den sozialen Aspekt in der Ausbildung aufmerksam. Im Rahmen ihrer Bildungspartnerschaft mit der Raunerschule helfen Lehrlinge Ehrenamtlichen einmal pro Woche das Schulfrühstück vorzubereiten.

Wie Stefan Schmauder berichtete, kommen viele Azubis durch ein längeres Praktikum zu einer Lehrstelle in dem Autobetrieb. Dadurch können die Ausbilder einschätzen, ob das handwerkliche Geschick und Verständnis der Bewerber vorhanden ist. Andererseits finden die Mitarbeiter sehr schnell heraus, ob der jeweilige Praktikant in das Auto-Schmauder-Team passt. So ist es auch für Schüler mit einem schwächeren Zeugnis möglich, durch ihre handwerklichen Fähigkeiten einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Auto Schmauder bildet Automobilkaufleute, Kfz-Mechatroniker, Karosserie- und Fahrzeugmechaniker, Fahrzeuglackierer und, wie oben genannt, Vulkaniseure aus.

Teamleiter Volker Seitz wies auf die aktuelle Situation auf dem ­Lehrstellenmarkt hin. Demnach ­waren die Chancen für Jugendliche so gut wie noch nie, einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Rein rechnerisch kamen im März im Agenturbezirk Göppingen 1,1 gemeldete Berufsausbildungsstellen auf einen Bewerber. Derzeit stehen 4 348 Lehrstellen 3 783 Bewerbern gegenüber. „Wir sind ­dennoch immer auf der Suche nach Betrieben, die Schwächere einstellen“.

Arbeitgeber, die offene Lehrstellen zu besetzen haben, können mit dem Arbeitgeber-Service unter der Hotline 0 18 01/66 44 66 Kontakt aufnehmen. Wer von den Jugendlichen auf Ausbildungsplatzsuche ist, meldet sich unter 0 18 01/55 51 11.