Fussball Kreisliga A
Auf leisen Sohlen aus dem Keller

Kreisliga-Szene Nicht nur der TSV Ötlingen bereitet seinen Anhängern aktuell Freude. Der SV Nabern beendet gegen den TSV Altdorf seine Ergebniskrise. Von Reimund Elbe

Der TSV Ötlingen hat mit dem gestrigen 5:3 gegen den TV Unterlenningen erstmals in dieser Saison zweimal hintereinander dreifach gepunktet - und damit dem Trainer einen Wunsch erfüllt. Chefcoach Benedetto Savoca weiß die jüngsten Kraftakte zu würdigen. „Mit 16 Punkten haben wir jetzt eine gute Basis gelegt, zumal wir zu Saisonbeginn kollektiv versagt haben“, erinnert sich der Ötlinger Chefcoach mit Grausen an den Nullpunktestart aus den ersten drei Kreisliga A-Partien - inklusive wenig schmeichelhafter 15 Gegentreffer.

Dass die Defensive nun deutlich stabiler ist, wundert den Trainer freilich nicht. „Unsere Jungs haben begriffen, dass sie Woche für Woche gegen jeden Gegner kämpferisch an die Grenze gehen müssen“, berichtet Savoca. Dank der guten Trainingsbeteiligung greifen im Rübholz auch Automatismen besser. Die Spieler nehmen laut Trainer zudem „fundierte Kritik an und versuchen, es im nächsten Spiel besser zu machen“.

Die Ötlinger schleichen also auf leisen Sohlen aus dem Ligakeller. Der TSVÖ ist ein aktuelles Beispiel dafür, wie sich die Dinge im Fußball binnen weniger Wochen ändern können. Nach dem Negativstart von vorwitzigen Zeitgenossen bereits neben dem TV Tischardt und dem AC Catania zum Abstiegskandidaten gekürt, winkt jetzt sogar ein Andocken ans obere Mittelfeld. 20 Punkte hat Benedetto Savoca bis zur Winterpause als Ziel deklariert, deren vier fehlen fürs Erreichen des Zwischenziels. Dass der Trainer ab und an den sachlichen Diskurs verlassen muss, gibt Savoca offen zu. „Im Spiel gegen Unterlenningen bin ich in der Halbzeit in der Kabine richtig laut geworden, aber es hat offenbar etwas bewirkt“, erzählt der ehemalige Catania-Kicker schmunzelnd.

Das unbeschwerte Lachen ist auch in einem anderen Kirchheimer Ortsteil zurückgekehrt. A-Ligist SV Nabern legte per 1:0 über den TSV Altdorf die jüngste „Ergebniskrise“ (SVN-Trainer Marcel Geismann) ad acta. Axel Maier, weiß um die Bedeutung eines Sieges nach vier Niederlagen am Stück, schickte Grüße gen Herbsthimmel. „Gott sei Dank haben wir gewonnen, das war wichtig“, so der Sportliche Leiter.

Beim TSV Jesingen hängt der Herbsthimmel zwar nicht voller Geigen, aber die Tonlage wird im Vergleich zum Rundenauftakt sanfter. Der gestrige „Pflichtsieg“ (Abteilungsleiter Peter Martsch) über den Tabellenletzten AC Catania schraubte die Jesinger Punktbilanz auf 18, verbunden mit der Verbesserung auf Tabellenplatz acht. Es ist mächtig, was die Jesinger in den vergangenen Wochen abräumten. Zwölf Zähler aus vier Partien sind eine Hausnummer sowie ein Polster vor den unangenehmen Jobs in Unterboihingen, gegen den TSV Grafenberg und beim TSV Oberboihingen - allesamt Mannschaften aus der erweiterten Spitzengruppe.

Oldie Thon trifft für Jesingen

Während bei der Jesinger Kreisliga A-Mannschaft Mamdou Kamara mit seinem Treffer zum 1:0 zum Dreipunktebringer wurde, sorgte in der Jesinger „Zweiten“ ein allseits bekannter Routinier weit in der Nachspielzeit für das 4:4. Michael Thon ist nach Stationen beim TSV Kohlberg und den SF Hengen seit Frühjahr wieder zurück in der Teckregion - und für wichtige Treffer immer noch gut. Für den Treffer des 39-Jährigen gegen die TG Kirchheim gab es sogar einen speziellen Gruß aus Weilheim. „Ein Dank an die Jesinger für dieses Remis, damit konnten wir unseren Vorsprung auf unseren Verfolger TG Kirchheim um zwei Punkte ausbauen“, sagte Weilheims Sprecher Joachim Wiest.

Spitzenreiter TSV Weilheim II arbeitete derweil die Aufgabe gegen den TV Neidlingen II mit 3:1 weitestgehend überzeugend ab. Marcel Hitzer, einst Jugendspieler beim TSV Weilheim, war beim TVN für den Ehrentreffer verantwortlich. „Marcel darf ruhig treffen“, scherzte Wiest, „solange wir dabei am Ende gewinnen, ist mir das egal.“