Weilheim. Der VfB Stuttgart und der TSV Weilheim sind Brüder im Leid. Beide haben erst fünf Pluspunkte auf dem Konto, beide stehen auf einem Abstiegsplatz. Doch in der Trainerfrage gehen sie getrennte Wege. Während Bundesliga-Schlusslicht VfB den Übungsleiter bekanntlich gewechselt hat, sitzt beim Landesliga-14. Benjamin Geiger vor dem Gastspiel morgen bei Germania Bargau fest im Sattel.
„Bei uns stellt sich die Trainerfrage nicht“, sagt Abteilungsleiter Paul Schrievers - und im Gegensatz zur Notlüge von Sportvorstand Michael Reschke nach der VfB-Pleite in Hannover ist diese Aussage ehrlich gemeint. Der Trainer habe die Mannschaft, mit der er sich gut verstehe, schon weiterentwickelt. Was der jungen Truppe freilich noch fehlt, ist die Fähigkeit, ihr durchaus vorhandenes Leistungsvermögen nicht nur in einer Halbzeit, sondern über 90 Minuten abrufen zu können.
Dieses Manko abzustellen und mit neuer Konstanz den zweiten Sieg einzufahren, ist das Ziel bei Schlusslicht Bargau. Mit dieser Partie beginnen für die Weilheimer am morgigen Samstag drei Wochen der Wahrheit. Denn auch der nächste Heimgegner TSV Neu-Ulm und der TSV Buch auswärts sind schlagbare Gegner auf Augenhöhe. Nach diesem Dreierpack sollte der TSVW den Tabellenkeller verlassen haben, sonst droht er sein Saisonziel Klassenerhalt längerfristig aus den Augen zu verlieren. Denn danach wartet mit Hofherrnweiler schon der nächste dicke Brocken.
Bis auf den verletzten Deniz Emini kann Geiger morgen auf alle Spieler im Kader zurückgreifen. Gegner Bargau hat wie Weilheim erst einmal gewonnen (5:0 gegen Echterdingen), verlor dann viermal hintereinander und wurde zuletzt in Weilimdorf aber 4:0 eingeseift. Die Spieler sind verunsichert. Von der Symbolkraft, die der Löwe im Ortswappen der Gmünder Teilgemeinde ausstrahlt, ist bei der Germania keine Spur. „Die Mannschaft ist in der Pflicht, dort etwas zu holen“, meint Schrievers.
Nur noch ein Trio an der Spitze
Auf der Kehrseite der Tabelle ist die bisherige Viererbande zu einem Dreigestirn geschrumpft. Schuld daran war der 1:0-Sieg von Hofherrnweiler-Unterrombach beim SV Ebersbach. Die Ostälbler sind als einzige Mannschaft noch ungeschlagen (fünf Siege, drei Unentschieden) und Spitzenreiter SC Geislingen bis auf drei Punkte auf die Pelle gerückt. Bei einem Heimsieg gegen Echterdingen könnte sich der Rückstand weiter verringern, sollte Tabellenführer Geislingen überraschend in Neu-Ulm Federn lassen.Klaus Schlütter