Heinz Lochmann, der in Kirchheim ein Kino bauen will, hat das Nürtinger Haus gekauft
Aus dem Kinopalast wird der Traumpalast

Der Nürtinger Kinopalast wechselt den Besitzer. Künftig gehört das Haus nicht mehr zur Movie-town-Kette, sondern zu den Traumpalast-Kinos von Heinz Lochmann – dem Investor, der auch in Kirchheim ein Kino aufziehen will.

Nürtingen/Kirchheim. Nachdem bekannt geworden war, dass auf dem Ficker-Areal in Kirchheim ein Kino mit fünf bis sechs Sälen entstehen soll, hatte sich Matthias Stolz, Geschäftsführer des Nürtinger Kinopalasts, besorgt über die drohende Konkurrenzsituation gezeigt. Die Kinos in

beiden Städten ziehen Besucher aus dem gleichen Umland an. Außerdem sind bislang erst zwei der sechs Nürtinger Säle mit moderner 3D-Technik ausgestattet. Würde man die anderen vier Säle aufrüsten wollen, bräuchte es für diese Investition ein hohes Maß an positiven Geschäftsaussichten, die ein Konkurrenzunternehmen in Kirchheim trüben würde. Die Betreiber traten daher an Lochmann heran, der den Traumpalast in Esslingen betreibt und in Kirchheim ein Kino aufziehen will. Der Kinoliebhaber aus Rudersberg im Remstal packte die Gelegenheit am Schopf. Diese

Woche wurden die Verträge unterzeichnet. Ende September wird aus dem Nürtinger Kinopalast der Traumpalast.

Lochmann glaubt, dass die vermeintliche Konkurrenzsituation zwischen Nürtingen und Kirchheim nun entzerrt ist. Allerdings möchte er ein Projekt nach dem anderen angehen. „Die Sache mit Nürtingen“ sei nun ein Faktum, das Ficker-Areal in Kirchheim, auf dem das Kino entstehen soll, dagegen noch nicht verkauft. So lange der Verkauf nicht abgewickelt sei, könne er weder etwas über den Eröffnungstermin in Kirchheim sagen, noch darüber, wie groß das Kino werden soll oder welche Art von Filmen er dort zeigen will.

Am Kirchheimer Standort, so Lochmann, habe er nach wie vor Interesse. Die Traumpalast-Standorte Kirchheim und Nürtingen ließen sich nebeneinander aufbauen. Allerdings sei erst Nürtingen dran. „

Das ist mein neues Baby.­ Wenn das auf der Spur ist, schaue ich nach Kirchheim.“ Das Kirchheimer Projekt sei finanziell eine größere Nummer als Nürtingen, wo es schon ein Kino gibt. „Ich hätte ein Problem damit, nächs­te Woche den Kaufvertrag für Kirchheim zu unterschreiben“, sagt er. Deshalb sei es positiv, dass das Ficker-Areal nicht sofort zum Verkauf steht.

In Nürtingen will Lochmann „das Rad nicht neu erfinden“. Die kurze Umbauphase genüge, schließlich handle es sich nicht um eine „feindliche Übernahme“. Der Traumpalast-Stil soll Einzug halten. Lochmann will erst einmal ein Gespür für das Kino und die Besucher entwickeln. Dann könne er sich Änderungen im Balkon-Bereich des großen Kinos vorstellen: Ledersessel, mehr Platz, eine Filmlounge, ein Wohlfühlkino. Und freilich will er nach und nach alle Säle mit Digitaltechnik ausstatten.

Lochmann freut sich auf die Aufgabe. Die Arbeitsplätze bleiben erhalten. Mit dem Personal selbst müssten natürlich Gespräche geführt werden. Der Kinostandort Nürtingen scheint auf jeden Fall gesichert.nz/tb