Grabenstetten. Viel hat sich getan, in den vergangenen zwölf Monaten in der Region am Heidengraben, dem einstmals großen deutschen keltischen Oppidum. Die keltische Siedlung auf der Berghalbinsel der Vorderen Alb wurde mit Hilfe des Fördervereins für Archäologie, Kultur und Tourismus (FAKT) ins Bewusstsein der Menschen in der Region und darüber hinaus gebracht. Viele, zum Teil bemerkenswerte Aktionen der drei beteiligten Gemeinden, trugen dazu bei.
Die Kinderuni im November 2011 war wohl das herausragende Event. 948 Kinder aus der Region, aber auch aus dem weiteren Umland, hörten vier Vorträge zu den Themen „Warum fallen Sterne nicht vom Himmel?!“, „Kann man gleichzeitig arm und reich sein?“, „Warum bauten Ritter Burgen?“ und „Warum raufen Jungs und weshalb sind Mädchen zickig?“ Europaweit war dieses Angebot für Kinder im ländlichen Raum bisher einzigartig. Selbstverständlich gibt es 2012 wieder eine Kinderuni in Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen und der Fachhochschule Nürtingen-Geislingen. Im Frühjahr und im Herbst gehen je vier Veranstaltungen über die Bühne.
Dann werden Fragen geklärt wie die, warum es Schiedsrichter nicht immer blicken oder warum der Himmel blau ist. Ein weiteres gelungenes Projekt mit Jugendlichen war die Vertonung des Romans „Rulaman“ von David Friedrich Weinland. Das Buch über eine steinzeitliche Sippe liegt jetzt erstmals als Hörbuch vor.
Hauptredner des Abends war Jürgen Steiner, der Geschäftsführer des Tourismusverbands Schwäbischen Alb. Er beleuchtete eingehend, „wohin die Reise geht“, um den Tourismus auf der Alb weiter zu entwickeln.
Um aus dem Schatten der großen Nachbarn Allgäu, Alpen und Bodensee zu treten, sei es nötig, selbstbewusster aufzutreten. Als „kulturreichstes“ Mittelgebirge Deutschlands brauche man sich nicht zu verstecken. Unter dem Slogan „Zeitreisen aktiv genießen“ sollen künftig touristische Leitprodukte wie etwa Erlebniswandern oder unterschiedliche Fahrradtouren, vom Mountainbike bis zum E-Bike, angeboten werden. Besonderen Wert legt das Tourismusprojekt auf Familien mit Kindern. Ein wichtiger Baustein soll auch hier das Keltenjahr 2012 und der Heidengraben sein.
Neben den Vorträgen war in der Halle eine veritable Ausstellung zur Kunst und Lebenswelt der Kelten aufgebaut, vor allem die archäologische Gruppe beeindruckte mit ihren Fundstücken und nachgebauten Waffen und Geräten.
Mit dem Neujahrsempfang in Grabenstetten wurde praktisch das Keltenjahr 2012 eröffnet.