Das Damon Brown International Quartet gastierte in der Bastion
Ausgeprägter Spielwitz

Kirchheim. Damon Brown zählt als einer der führenden Jazz-Trompeter Großbritanniens zu den festen Größen im Jazz-Business. Mitte der 90er Jahre formierte er seine erste eigene

Band und war seither bereits auf vielen internationalen Jazzfestivals zu Gast. Dabei stand er unter anderem mit Stars wie Benny Golson, Dave Liebman, Peter King und Steve Grossman auf der Bühne.

Bei seinen Auftritt im Kirchheimer Club Bastion wurde der Brite unterstützt von Pianist David Patrick aus Edinburgh, Martin Zenker (Kontrabass) aus Hamburg sowie Schlagzeuger Andreas Neubauer aus Frankfurt, die ihrerseits in der internationalen Jazz-Szene allesamt keine Unbekannten mehr sind. So wurde schon nach den ersten paar Minuten deutlich, dass die Programmgestalter der Bastion hier wieder erstklassige Künstler in den Gewölbekeller geholt hatten.

Damon Brown und Andreas Neubauer hatten sich bei gemeinsamen Konzerten im Rahmen des Pinarellu Jazz Festivals 2011 auf Korsika kennengelernt, wo ihnen schnell klar wurde, dass sie auch in Zukunft zusammenarbeiten wollten. Am Schlagzeug sorgte Neubauer an diesem Abend mit seinen abwechslungsreichen Arrangements für den nötigen Drive.

David Patrick aus Edinburgh hat sich in der britischen Jazz-Szene nicht nur als versierter Instrumentalist, sondern auch als Komponist und Arrangeur einen Namen gemacht und stellte rasch sein Talent unter Beweis. Komplettiert wurde Damon Browns internationales Quartett durch Martin Zenker, der ebenfalls seit Jahren gefragter Bassist bei vielen international tourenden Jazzgrößen und nebenbei Professor für Jazzbass an der Kyung-Hee-Universität in Südkorea ist.

Ganz egal, ob die Musiker stilsichere Eigenkompositionen von Brown wie etwa „My Deposit“, das flotte „I Confess That I Love You“ oder das abwechslungsreiche „Kit Kat“ zum Besten gaben oder einige ausgewählte Stücke von Jazz-Größen wie Duke Pearson, Blue Mitchell, Lee Morgan oder Chet Baker, spätestens nach den ersten paar Takten sprang der Funke auf das Publikum über und als Zuhörer konnte man gar nicht anders, als im mitreißenden Rhythmus mitzuwippen.

Mehr als einmal zeigten die gut aufgelegten Musiker dabei in minutenlangen Zwischenspielen souveräne Musikalität und ausgeprägten Spielwitz, was vom fachkundigen Publikum mit Applaus und Jubelrufen gewürdigt wurde. Manch einem Jazzjünger dürfte bei diesen Soloeinlagen freudig das Herz aufgegangen sein, denn jedes Bandmitglied war offensichtlich in Hochform. Auch die besondere Nähe zum Publikum im Gewölbekeller der Bastion trug ihren Teil zur besonderen Atmosphäre des Konzerts bei.

Wenig verwunderlich also, dass die Zuhörer das Quartett nach ihrem abgespielten Set noch für zwei weitere Zugaben wieder zurück auf die Bühne klatschten. Der abschließende Beifall jedenfalls sprach eine eindeutige Sprache und dürfte die Gruppe hoffentlich auch in Zukunft wieder nach Kirchheim locken.