Bei dem unbeständigen Wetter zieht es niemanden nach draußen. Das „Kirchheimer Sauwetter“ gibt es mittlerweile auch zum Trinken. Fotos: Jean-Luc Jacques
Das Kirchheimer Freibad schätzt sich noch relativ glücklich – im Vergleich zu anderen Freibädern seien dieses Jahr die Besucherzahlen noch halbwegs passabel gewesen, laut Schwimmmeister
Doch des einen Leid ist des anderen Freud: In der Stadtbücherei etwa seien diesen Monat mehr Besuche verzeichnet worden als gewöhnlich, wie eine Angestellte mitteilt. Auch mehr Kinder würden sich „einfach so im Gebäude aufhalten“. Die Bücherei diene jedoch nicht nur als praktische Unterkunft bei Platzregen, sondern helfe auch bei der Flucht vor dem schlechten Wetter. Ganz besonders gefragt seien diesen Monat nämlich die Reiseführer gewesen. Offenbar hat den ein oder anderen vom Regen hineingetriebenen Besucher spontan die Wanderlust gepackt.
Auch im Museum im Kornhaus stieg die Zahl der Besucher um über das Doppelte im Vergleich zum vergangenen Jahr, woran überraschende Wolkenbrüche und niedrige Temperaturen sicher ihren Anteil haben.
Für wiederum andere hat der August Vor- und Nachteile gebracht. Kirchheimer Einzelhändler erzählten, dass sie am Sommeranfang aufgrund des Wetters vor allem Warengruppen wie Kleider kaum verkaufen konnten – dabei sei dies normalerweise die Hauptverkaufszeit. Gestiegen sei dafür aber schon viel früher die Nachfrage nach Herbst- und Winterkleidung.
Besonders traurig ist das Ganze natürlich für die Schüler, die den Großteil ihrer Sommerferien wenig sommerliche Zustände genießen durften. Deswegen bleibt einzig und allein übrig, wenigstens auf einen schönen Herbst zu hoffen. Laut dem Deutschen Wetterdienst in Stuttgart soll es zwar in den nächsten Tagen wieder wärmer werden, mit der Wärme gingen aber auch örtliche Schauer und Gewitter einher. Dennoch bestehe eventuell die Hoffnung auf Besserung in den nächsten Wochen. Etwas Zeit bleibt also, damit dieser enttäuschende Sommer dann wenigstens für alle noch ein gutes Ende nehmen kann.