Straßenüberquerung bei der Kitteneshalde wird als große Gefahr für Schulkinder empfunden
Bürger fordern Blitzer

Ein Blitzer, eine Drei-Lichter-Ampel, Hinweisschilder und auffallende Beleuchtung. Das steht auf der Wunschliste vieler Bewohner der Kitteneshalde und des Würstlesbergs. Sie wollen den Fuß- und Radweg aus den nördlichen Wohngebieten in die Kirchheimer Innenstadt sicherer machen. Der führt nämlich über die Landesstraße L 1200.

Kirchheim. Viel zu viele Autos donnern täglich viel zu schnell zwischen Aldi-Kreisel und Plochinger Steige über die L 1200. Das betonte Dr. ­Gerburg Schwenk gegenüber Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Hei­decker. Dort warb sie im Namen zahlreicher Anwohner für eine sicherere Gestaltung der Straßenüberquerung. Zwar liegt die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit in diesem Bereich bei 50 Stundenkilometern, außerdem existiert bei der Rad- und Fußwegkreuzung eine Druckampel. Die jedoch werde von den Autofahrern oft zu spät wahrgenommen, argumentiert Schwenk. Die von den Bürgern ausgemachten Gründe sind vielschichtig: Das grüne Lichtsignal fehlt, die Sonne steht oft tief und blendet, aufgrund der geraden Straßenführung richtet sich der Blick der hoch sitzenden Lkw-Fahrer nicht selten schon auf die nächste Ampel an der Steige.

In den vergangenen Jahren hatten die Anwohner bereits wiederholt auf die Gefahrenquelle hingewiesen. Ihre Sorge gilt vor allem den Kindern. Sie müssen die Straße überqueren, um die Schulen und Kindergärten in der Innenstadt zu erreichen. Aktiv geworden sind die Bürger jetzt, weil sich im März ein schwerer Unfall mit einem siebenjährigen Jungen und einem Lkw ereignet hat. „Wir möchten nicht warten, bis vielleicht ein tödlicher Unfall hinzukommt“, steht auf dem Schreiben der Bürger an die Stadt und das Straßenbauamt.

Gerburg Schwenk überreichte Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker daher einen Packen mit nahezu 300 Unterschriften. Die Bürger fordern die Stadtverwaltung auf, Maßnahmen zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer umzusetzen. Verbesserungen erhoffen sich die Anwohner von einer Drei-Lichter-Ampel für den Straßenverkehr sowie von Hinweisschildern auf die Ampelanlage. Außerdem könnte entsprechende Beleuchtung für eine bessere Wahrnehmung sorgen oder ein zusätzliches Rotlicht als Zweitampel auf die Ampel hinweisen.

Weiter argumentieren die Anlieger, dass das vorgeschriebene Tempolimit von 50 Kilometer pro Stunde auf der geraden Straße regelmäßig überschritten werde. „Hier wird gerast“, hat Gerburg Schwenk schon oft beobachtet und spricht von „Wildwest“. Fest installierte Radarkontrollen könnten Abhilfe schaffen.

Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker sicherte zu, Kontakt mit dem Straßenbauamt aufzunehmen. Da die Ampel unter der Obhut des Landes stehe, könne die Stadt nicht über sie verfügen. Mit den Vorschlägen der Bürger wird sich voraussichtlich auch die Verkehrskommission befassen. Was den geforderten Blitzer betrifft, verwies die Stadtchefin auf regelmäßige Radarkontrollen an dieser Stelle. Mit der Aufstellung eines stationären Blitzers allein sei es nicht getan, die Überwachung sei nämlich sehr personalintensiv.

Ältere Kirchheimer dürften sich noch erinnern, dass sich früher kurz vor der Plochinger Steige ein Fußgängerüberweg über die Bundesstraße spannte. Der war zwar sicher, wurde aber so wenig benutzt, dass er abgebaut wurde.