Festakt zum 125-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr in Schopfloch
„Büttel“ gab mit Feuerglocke den Ton an

Kurz in der Zeit zurückgesetzt fühlten sich die zahlreichen Gäste des Festaktes zum 125-jährigem Bestehen der Schopflocher Feuerwehr, als Peter Allgaier gleich zu Beginn als „Büttel“ in historischer Uniform und auf einem altertümlichen Feuerwehr-Fahrrad, die Feuerglocke läutend, durch die ­Gemeindehalle des Ortes fuhr.

Lenningen. Die Dekoration der Halle, die aus modernen und älteren Gerätschaften sowie Uniformen der Feuerwehr bestand, wies auf den Anlass hin: 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Schopfloch. So waren an der Decke, ähnlich Girlanden, Löschschläuche und glänzende Messinghelme aufgehängt. Der „Büttel“ erklärte den Gästen unterhaltsam die einzuhaltenden Regeln, damit bei Ausbruch eines Feuers schnell reagiert werden könne, was aber mehr der Unterhaltung der Gäste diente.

Danach eröffnete der Spielmannszug der Feuerwehr Notzingen gekonnt den eigentlichen Festakt und Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht begrüßte die Gäste. Er lobte den Einsatz der Helfer, die das Zustandekommen des Festaktes ermöglichten und stellte zudem die Situation der Schopflocher Wehr dar. So bezeichnete er deren Einrichtung als modern, und mit Hinweis auf den bestellten TF 3000 bescheinigte er den Feuerwehrleuten, auf dem neuesten Stand der Technik zu sein.

Michael Schlecht verwies auch auf das in letzter Zeit immer größer werdende Einsatzspektrum, das er mit „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ umriss. In diesem Zusammenhang nannte er die beispielhafte Zusammenarbeit und die Kameradschaft, mit der die Feuerwehr ihre vielfältigen Aufgaben erfüllt.

Der Kommandant ging in seiner Ansprache auf interessante Details der Geschichte der Schopflocher Wehr ein, hob dabei vor allem die unglaublichen Leistungen der Feuerwehrangehörigen hervor, die noch mit langen Eimerketten und später mit Druckfeuerspritzen ihren Dienst verrichteten. Sein Streifzug durch die Historie endete mit den aktuellen Entwicklungen, der Zusammenlegung zur Gesamtfeuerwehr Lenningen und mit einem großen Lob an die bestehende Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen.

Auch der Erste Landesbeamte, Matthias Berg, der für den Landkreis Esslingen sprach, schilderte Auszüge aus der Geschichte und drückte in einer unterhaltsamen Rede seinen Dank für alle Diensttuenden aus. Er würdigte außerdem die gute Jugendarbeit und die Werte und Tugenden, die innerhalb der Wehr gelebt würden.

Der Schopflocher Ortsvorsteher Gunter Berger gab seiner Anerkennung für die hervorragende Zusammenarbeit der Feuerwehren ebenfalls Ausdruck und bezeichnete die Wehr als „modern und schlagfertig“.

Ein weiteres Geschenk erhielt die Feuerwehr Schopfloch von Michael Eberle, dem Gesamtkommandanten der Feuerwehr Lenningen. Überdies bestätigte er die funktionierende Teamarbeit der Abteilungen und erklärte mit Blick in die Zukunft, dass der Schutz der Bürger weiterhin durch eine gute Organisation und qualifizierte Ausbildung gewährleistet sein wird.

Für lockere Stimmung sorgte zwischen den Grußworten eine weitere lustige Einlage des „Büttel“, der nach kurzer Ansprache die Einhaltung des zuvor angegebenen Fußabstandes von 30 Zentimetern mit dem Zollstock überprüfte und manche Gäste der ersten Reihe mit seiner lockeren Art zur Belustigung der restlichen Anwesenden wohl etwas in Verlegenheit brachte.

Nachdem durch die Stuhlreihen zur Bühne ein Löschschlauch ausgelegt war, unterhielt Peter Allgaier die Zuschauer mit einer kleinen Bühnenshow, die einen etwas faulen Feuerwehrmann beim Telefondienst zur Hauptfigur hatte und großen Beifall erntete.

Im Namen des Feuerwehrkreisverbandes Esslingen-Nürtingen sprach Bernd Müller über die Herausforderung, Mitglieder für die Freiwillige Feuerwehr zu finden und äußerte sich anerkennend zum Engagement der Wehr und deren Mitglieder.

Zuletzt nutzten Ralf Fedderau für die benachbarten Feuerwehren und Frank Schmid für die Schopflocher Vereine die Gelegenheit für die Gratulation zum Jubiläum. Schmid betonte die Bedeutung der Vereine als wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens.

Wie schon einige seiner Vorredner, unterstrich Fedderau die guten freundschaftlichen Beziehungen der Feuerwehren untereinander und wies darauf hin, dass dadurch im Notfall immer schnell Einsatzkräfte vor Ort sein könnten. Darüber hinaus bekräftigte er, dass durch das neue Fahrzeug, die Unabhängigkeit der Wehren auf der Albhochfläche weiter gestärkt würde.

Abgerundet wurde der Abend durch den erneuten Einsatz des Notzinger Spielmannszugs.