Ortskernsanierung in Dettingen: „Notwendiges vor Wünschenswertem“
Bahnhofsvorplatz muss warten

Weil die Gemeinde Dettingen an allen Ecken und Enden sparen muss, wird die Sanierung des Bahnhofsvorplatzes um einige Jahre verschoben. Die Kommune wagt sich stattdessen an etliche andere, dringlichere Vorhaben im Rahmen der Ortskernsanierung.

Dettingen. Die Dettinger Gemeinderäte diskutierten in ihrer jüngsten Sitzung daüber, welche Vorhaben sie bis zum Jahr 2013 im Rahmen der Ortskernsanierung und des Landessanierungsprogramms angehen möchten. So stehen auf dem Maßnahmenkatalog die Sanierung des alten evangelischen Gemeindehauses, die Förderung privater Modernisierungs- und Ordnungsmaßnahmen, die Sanierung des Treppenhauses und der Einbau eines Aufzugs im Rathaus sowie die Neugestaltung des Zugangsweges zum Kindergarten Hintere Straße 85 und der Außenanlagen der evangelischen Kindertagesstätte. Außerdem soll im Bereich Kirchheimer Straße/Querspange zur B 465 ein Kreisverkehrsplatz entstehen, und die Außenfassade des Bahnhofsgebäudes soll erneuert werden. Die Sanierung des Bahnhofsvorplatzes hingegen stellten die Räte auf unbestimmte Zeit zurück.

„Wir müssen das Notwendige vor dem Wünschenswerten machen“, erklärte Bürgermeister Rainer Haußmann den Grund, warum der Bahnhofsvorplatz zunächst zurückstehen muss. „Wir haben kein Geld für den Bahnhof. Das müssen wir realistisch sehen“, betonte auch Hermann Pölkow von der SPD.

Die Räte unterhielten sich außerdem über die Entwurfsplanung der Neugestaltung Burghof/Schlossgasse, die auch im Rahmen des Landessanierungsprogramms durchgeführt wird. Bei einer Bürgerinformationsveranstaltung habe sich die Mehrheit der Bürger dafür ausgesprochen, dass der Straßenausbau in Teilen mit Betonpflaster und nicht ausschließlich mit Schwarzbelag erfolgen soll, berichtete der Rathauschef. Aus optischen Gründen und weil die Geschwindigkeit der Fahrzeuge eventuell durch einen Wechsel des Fahrbahnbelags gedrosselt werden könne, schloss sich die Verwaltung dem Vorschlag der Bürger an – „auch, wenn diese Variante teurer ist“, fügte Rainer Haußmann hinzu.

Das Gros der Räte allerdings hatte – aus finanziellen Gründen – eine andere Meinung: So stimmten nur drei Gemeinderäte für das Betonpflaster, das mit 159 000 Euro zu Buche schlagen würde, und zehn für den Schwarzbelag. Diese Variante kostet 140 000 Euro. Davon übernimmt das Land 60 450 Euro.