Schwierige Bodenverhältnisse auf Friedhof oder schlechte Pflanzenqualität?
Baumsterben sorgt für Ärger

Trostlos recken zwei Zierkirschen am Gedenkkreuz auf dem Ohmdener Friedhof ihre dürren Äste in den Himmel. Zum dritten Mal sind frisch gesetzte Bäume eingegangen. Unklar ist, ob es am zu trockenen beziehungsweise zu nassen Boden liegt oder die Pflanzen von Beginn an nicht von guter Qualität waren.

Ohmden. „Drainagen graben uns oben das Wasser ab, und unten drückt es wieder raus“, erklärte Landschaftsarchitektin Marion Thiede im Ohm­dener Gemeinderat. 2008 und 2009 seien die Zierkirschen am Sitzplatz beim Gedenkkreuz jeweils vertrocknet. Der beauftragte Kirchheimer Garten- und Landschaftsbaubetrieb, der die Bäume geliefert und die Pflege übernommen hatte, habe zu wenig gegossen, so lautete eine weitere Begründung von Marion Thiede. Am neuen Standort etwas weiter unterhalb seien die im Frühjahr im dritten Anlauf gepflanzten Bäume aufgrund von Staunässe eingegangen.

Einen möglichen Ausweg aus dem Dilemma sah die Landschaftsarchitektin darin, Felsenbirnen zu pflanzen. Eine Alternative wäre ihrer Ansicht nach auch das Einziehen von Drainagen und der Wechsel zu Hainbuchen, was allerdings Zusatzkosten von 2 000 bis 2 500 Euro zur Folge hätte. „Ich tendiere aber dazu, die Bäume am Sitzplatz ganz wegzulassen, da die Eibenhecke nun schon einen deutlichen grünen Hintergrund bildet“, so Marion Thiede.

Gemeinderat Roland Greiner plädierte dafür, eine Baumart herauszusuchen, die Trockenheit verträgt und neben den Bänken gesetzt werden kann. Der Bauhof könne das Pflanzen dann selbst übernehmen. Dr. Klaus Dolde machte seinem Ärger Luft: „Wir sind äußerst unzufrieden damit, wie das alles gelaufen ist.“ Bei der ersten und zweiten Lieferung hätte man den dürren Bäumen schon angesehen, dass sie nicht anwachsen können. „Ich würde sagen, wir nehmen das Ganze selbst in die Hand und bekommen eine Entschädigung.“ Auf Nachfrage von Dolde verteidigte Marion Thiede die Pflanzung in diesem Frühjahr: „Damit wollte man verhindern, dass die Bäume erfrieren.“

Nach längerer Diskussion einigten sich das Gremium und die Landschaftsarchitektin darauf, die Zierkirschen im Beisein von Ratsvertretern auszugraben, um den Untergrund zu inspizieren. In der nächsten Sitzung will der Gemeinderat dann entscheiden, wie weiter verfahren werden soll.