Impulsreferat des Ausnahmehoteliers Klaus Kobjoll bei der Geburtstagsfeier von Bankwitz Architekten
Begeisterung als Erfolgsgarant

Gelebte Nachhaltigkeit in der Architektur und erfolgreich praktizierte Herzlichkeit in Hotelerie und Gastronomie waren die entscheidenden beiden Themenschwerpunkte beim zukunftsorientiert konzipierten Jubiläumsabend von Bankwitz Architekten.

Wolf-Dieter Truppat

Kirchheim. Das längst in modernem Outfit daherkommende Ludwig-Uhland-Gymnasium konnte sich an diesem Abend dank einer in kühlem Blau angestrahlten Fassade und einem einladend in warmes orangefarbenes Licht getauchten Entrée als stimmiges Forum für einen Jubiläumsabend gut in Szene setzen. Nicht die zurückliegenden vier Jahrzehnte eines Architekturbüros, sondern vor allem die Beschäftigung mit Gegenwarts- und Zukunftsfragen standen dabei im Mittelpunkt.

Matthias Bankwitz skizzierte zunächst in einem knappen Aufriss die Geschichte des 1971 von seinem Vater Fritz-Uli Bankwitz gemeinsam mit Hans Grill gegründeten Büros, das seinerzeit noch am Schlossplatz residierte. Ab 1975 gingen die beiden Partner getrennte Wege und Fritz-Uli Bankwitz bezog ein neu erstelltes Gebäude auf dem Schafhof.

Matthias Bankwitz, der zum 1. Januar 1994 in das Unternehmen seines Vaters eintrat, konnte dann Ende 2008 in das auf dem ehemaligen Grundstück der Tankstelle Hoyler erbaute „Eisbärhaus“ ziehen. Auf einer Bürofläche von rund 500 Quadratmetern des Passivhaustechnologie und ökologisches Bauen verknüpfenden Wohn- und Bürogebäudes, fühlen sich seither neben 24 festangestellten „Mitspielerinnen und Mitspielern“ von Bankwitz Architekten auch studentische Hilfskräfte und Praktikanten „sauwohl“.

Für Gastredner Klaus Kobjoll hat das Wohlbefinden seiner zahlenden Gäste im rund um ein 300 Jahre altes Bauernhaus entstandenen Hoteldorf Schindlerhof bei Nürnberg naturgemäß alleroberste Priorität. Der international auch erfolgreich als Management-Trainer tätige Ausnahme-Hotelier gewann schon mehrfach den renommierten Ludwig-Erhard-Preis und wurde vielfach für seine Art der Unternehmens- und Mitarbeiterführung ausgezeichnet. Überzeugt davon, dass „Wa(h)re Herzlichkeit“ der „Kraftstoff für die Pole-Position“ ist und die Bedeutung von Essens- und Übernachtungspreisen überschätzt werde, setzt Klaus Kobjoll vor allem auf zwei Alleinstellungsmerkmale, die nicht kopierbar sind, sondern jeweils individuell neu erfunden und hart erarbeitet werden müssen: Das sind zum einen die Beziehungen eines Unternehmens zu seinen Mitarbeitern und zum anderen die Beziehungen der Mitarbeiter zu ihren Kunden.

Da hinreichend bekannt sei, dass Menschen auf charmante Weise verführt werden wollen, sind leistungsbereite Mitarbeiter und ein daraus resultierender perfekter Service für ihn die Dreh- und Angelpunkte seines Erfolges. Nur wer hoch motiviert ist und durch entsprechende Rahmenbedingungen und außergewöhnliche „kleine“ Aufmerksamkeiten auch die entsprechende Wertschätzung erfährt, könne seine Begeisterung auch an die Gäste weitergeben. „Wenn sie zufrieden sind, kommen sie wieder, wenn sie begeistert sind, empfehlen sie uns weiter“, lautet Klaus Kobjolls ungemein einfach klingendes, aber nicht leicht umzusetzendes Erfolgs-Prinzip.

Da Herzlichkeit im Service die größte Trumpfkarte eines Unternehmens ist, nutzt er jede erdenkliche Chance, sein Team optimal zu motivieren und am Erfolg teilhaben zu lassen. Er setzt dabei – wie auch bei den Gästen – auf unterschiedlichste Details des zwischenmenschlichen Miteinanders, was nicht viel kosten muss, in der Summe aber ungemein wertvoll sein kann. Für die Anerkennung von Leistung bietet er ein eindrucksvolles Spektrum an Aufmerksamkeiten. Auch das Werben um die Gunst der Gäste geht dabei weit über die gängigen Weihnachtsgrüße oder die Karte zum Geburtstag hinaus. Ein Hundebesitzer, der überraschend zum Geburtstag seines geliebten Vierbeiners einen Plastikknochen im Briefkasten findet, werde vielleicht allein dadurch zum wichtigen Multiplikator der im „Schindlerhof“ konsequent praktizierten und nicht nur oberflächlich antrainierten Herzlichkeit.

„Je mehr Nutzen wir unseren Gäs­ten bieten, desto höher wird der Nutzen sein, den wir dafür ernten“, lautet Klaus Kobjolls Überzeugung. Da Dienen vor dem Verdienen komme, müssten sich alle Mitglieder des Teams vorbehaltlos mit „ihrem Unternehmen“ identifizieren und wissen, „dass Leistung zählt, sich aber auch bezahlt macht“. Da im Dschungel der Konzerne Einzelkämpfer nur noch an der Spitze überleben könnten, sei es unabdingbar, eine starke Marke zu entwickeln und dabei zugleich auch klare Spielregeln zu definieren.

Rabat(t) ist für Klaus Kobjoll „eine Stadt in Marokko und nicht eine Einladung dafür, eine hart erarbeitete mittelständische Leistung unter ihrem Wert zu verkaufen“. Die durch die Kampagne „Geiz ist geil“ massiv gestärkte Schnäppchenjägermentalität ist Klaus Kobjoll vor allem deshalb ein Graus, weil sie den Wert der Arbeit vernichte. Besonders stolz ist er daher darauf, dass der „Schindlerhof“ zu den wenigen Häusern gehöre, in denen tatsächlich jeder Kunde denselben Preis zahlt. Schließlich gehe es nicht darum, einen selbstzerstörerischen Kampf auf der Preisebene zu führen, sondern auf dem Feld der Ideen- und Innovationsführerschaft einen Mehrwert zu bieten. Nur auf Innovation zu setzen sei dabei genauso falsch, wie sich unter dem Deckmantel gewahrter Tradition untätig zurückzulehnen und sich allen neuen Entwicklungen zu verschließen. Wie überall komme es auch hier auf die richtige Mischung an.

Matthias Bankwitz, der im Jahr 2000 erstmals an einem seiner Seminare teilgenommen hat, attestierte Klaus Kobjoll, dass er gemeinsam mit seinem Team auf dem richtigen Weg sei. Motivation und Leistungsbereitschaft werde durch konsequente Weiterbildung, gemeinsame Erfolge, eine vorbildlich gelebte Gemeinschaft und die konsequente Arbeit an der unverwechselbaren „Marke“ garantiert und damit Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung ideal kombiniert.

Die jeweiligen Ziele so zu stecken, „dass sie bei großer Anstrengung gerade noch erreichbar sind“, lautete Klaus Kobjolls abschließende Empfehlung, die er allen Gästen des Jubiläumsabends mit dem Wunsch auf „viel Freude auf dem Weg zur Spitze“ gab.