Den Besuchsdienst des Kirchheimer Vereins „buefet“ übernehmen momentan die Geschäftsführerin Monique Kranz-Janssen und die Hauptamtliche Anita Reinöhl. Das könne die Besuche Ehrenamtlicher nicht ersetzen, weiß Kranz-Janssen. „Wir wollen aber keinen Unmut schüren zwischen den eher Vorsichtigen und den Mutigen“, sagt sie. Die Ehrenamtlichen halten Kontakt im gewohnten Rhythmus - nur eben telefonisch. Nicht selten stellen sie ihren betagten „Tandempartnern“ einen Kuchen vor die Tür oder halten auch mal einen Plausch am Fenster.
Trostlosigkeit greift laut Monique Kranz-Janssen bei vielen Älteren nach einem Jahr Pandemie um sich. Aufgabe sei, Zuversicht zu vermitteln. Auch dass Entlastungsangebote wie der Gesprächskreis für pflegende Angehörige nicht stattfinden können, sei hart.
Um Abwechslung in den Alltag der älteren Menschen zu bringen, gibt es nun monatliche Ausgaben des sonst vierteljährlich erscheinenden „buefet-Boten“. Viel häufiger als sonst wird zudem zum Telefon gegriffen. „Wir haben festgestellt, die Geste kommt gut an. Die Leute merken, dass sie nicht vergessen sind“, so die Geschäftsführerin.
Die Pandemie hat ihr vor Augen geführt, dass die Corona-Versorgungshotline nur bei bestehenden Kontakten funktioniert. „Persönliche Netze muss man vor einer Krise knüpfen“, so lautet der Schluss, den Monique Kranz-Janssen aus den Erfahrungen der Pandemie zieht. Die Erkenntnis begreift sie auch als Ansporn für ihre künftige Arbeit.
Was die Coronakrise langfristig mache, sei ebenfalls spannend, gibt Monique Kranz-Janssen zu bedenken. Unter den Ehrenamtlichen seien viele Rentner. „Sie organisieren sich jetzt anders und denken vielleicht, im Garten ist es auch schön“, überlegt sie. Die Kunst werde sein, mit wechselnden Personen Beständigkeit hinzubekommen. Noch kennt sie keinen Ehrenamtlichen, der aufhören will. Sie geht aber davon aus, dass sich die Pandemie auf das Ehrenamt auswirkt. ank