Kreis Esslingen. Für jeweils 500 Euro, die Anleger in einen „Sparkassenbrief mit Herz“ investierten, spendete die Bank einen Euro an Behinderteneinrichtungen im Landkreis. 100 000 Euro kamen so zusammen. Weitere 40 000 Euro, die aus dem Lotteriesparen stammen, fließen in die Suchtprävention. Der Oktober ist bei den Banken der Monat der Sparer: Die Kinder dürfen am Weltspartag den Inhalt ihrer Sparschweine gegen ein Geschenk eintauschen, für Erwachsene bieten die Institute besondere Geldanlagen an. Die Kreissparkasse setzte dabei wie im Vorjahr auf die Kombination aus Sparen und Spenden. „So können wir das normale Bankgeschäft mit gesellschaftlichem Engagement verbinden“, sagte Franz Scholz, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. Das Besondere: Jeder Kunde durfte selbst entscheiden, an welche soziale Einrichtung seine Spende gehen sollte. Zur Auswahl standen die Lebenshilfe Esslingen, die Behindertenförderung Linsenhofen, die Amsel-Selbsthilfegruppe für Multiple-Sklerose-Kranke in Wernau, die Lebenshilfe Kirchheim und der Kreisdiakonieverband Filder.
Ein Angebot, das viele Kunden überzeugt hat. Während des sechswöchigen Zeitraums legten sie fast 50 Millionen Euro in den Sparbriefen an. So kamen rund 96 000 Euro Spendengeld zusammen, die die Sparkasse auf glatte 100 000 Euro aufrundete. „Das ist die größte Summe, die wir je gespendet haben“, erklärte Scholz.
Die Einrichtungen dürfen sich über Beträge zwischen 12 500 und 28 000 Euro freuen. Das Geld fließt in die „Familienentlastenden Dienste“, also Angebote für Angehörige, die einen behinderten Menschen zu Hause betreuen. Dazu gehören Helfer, die in die Haushalte kommen ebenso wie Gruppenangebote, eine Betreuung am Wochenende oder Freizeiten in den Ferien. „Sie tragen dazu bei, dass Behinderte in ihren Familien bleiben können“, sagte Landrat Heinz Eininger, der auch Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse ist. Caroline Habrik kann das bestätigen: „Ohne diese Unterstützung würde ich es gar nicht schaffen“, sagte die Mutter von vier Kindern, von denen eines schwerst mehrfachbehindert ist. Den Geldsegen wollen die Einrichtungen verwenden, um ihre Angebote weiter auszubauen: „Wir könnten uns zum Beispiel vorstellen, unsere Wochenendfreizeiten um einen Tag zu verlängern“, sagte Anke Baumeister, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Esslingen.
Soziale Projekte unterstützt die KSK auch mit dem sogenannten PS-Sparen. Von dem hier gesparten Geld fließt ein Teil in eine Lotterie, bei der Geldpreise verlost werden, aber auch soziale Einrichtungen werden bedacht. Die 40 000 Euro, die bei dieser Aktion in diesem Jahr zusammengekommen sind, fließen in verschiedene Projekte zur Suchtprävention, etwa Theateraufführungen an Schulen oder Aktionen mit Fahrschulen gegen Drogen und Alkohol am Steuer.