Fussball Bezirksliga
Beller sauer, Schöllkopf strahlt: SFD verlieren Aufsteigerduell

Bezirksligaszene Der VfL Kirchheim blamiert sich beim 1:1 in Nürtingen, während der TV Neidlingen an der Katharinenlinde sechs Ausrufezeichen setzt. Von Helge Waider

Des einen Leid, des anderen Freud‘: Mit hängenden Köpfen schlichen die Dettinger Spieler nach 90 kraftraubenden Minuten vom Platz. 2:3 hieß es am Ende gegen den TSV Denkendorf. Der Mitaufsteiger aus dem Körschtal war nicht unbedingt die bessere Mannschaft. Eher war das Team von Ex-Oberligaspieler Thorsten Schöllkopf das Team mit dem Gros an Cleverness - und einem echten Kunstschützen: Schlitzohr Alfonso Imperiale sah nach einer Balleroberung in der 55. Minute in der eigenen Platzhälfte, dass SFD-Keeper Emek Ileli ziemlich weit vor seinem Gehäuse stand. Aus rund 55 Meter Entfernung nahm er Maß und versenkte das Spielobjekt über den verblüfften Torspieler hinweg zum 1:2 im Dettinger Gehäuse. Coach Schöllkopf: „Das war kein Glückstreffer. Alfonso hat die fußballerische Qualität für so eine Aktion.“ Die Denkendorfer brachten die Truppe von Robin Jaksche, die ohne den am Mittelfuß verletzten Stammkeeper Onur Cekic und den gesperrten Goalgetter Daniele Attorre auskommen musste, mit dem frühen Anlaufen fast zur Verzweiflung. Schöne Spielzüge waren entsprechend Mangelware. „Der kleine Kunstrasenplatz bietet sich für so eine Taktik an“, klärte ein sichtlich strahlender Thorsten Schöllkopf nach Spielschluss auf. Ganz anders war die Gemütslage bei SFD-Spielleiter Thomas Beller: „Das war unser schlechtestes Saisonspiel. Wir gehen jetzt richtig schweren Zeiten entgegen.“

Wenig Gegenwehr für den TVN

Der Sportplatz des TSV RSK Esslingen, idyllisch im Stadtteil Krummenacker an der Katharineneiche gelegen, war gestern ein lohnendes Ausflugsziel für die Neidlinger Fußballer. Gleich fünf Mal schlugen die Kicker von Trainer Patrick Kölle zu, den sechsten Treffer steuerten die überforderten Platzherren per Eigentor selbst bei. Nach der, auch aus Neidlinger Sicht, überzogenen Roten Karte für RSK-Akteur Michael Schmid (30.), der auf sich selbst schimpfte, bei Schiedsrichter Dennis Gugel jedoch den Anschein erweckt hatte, dies auf ihn bezogen zu haben, schwand der Widerstand der Einheimischen zusehends. TVN-Abteilungsleiter Steffen Kuch, der zusammen mit Youngster Claas Hartmann auf der „Sechs“ gespielt hatte, freut sich nun auf das für den TVN spielfreie Wochenende: „Da werden wir etwas für das Teambuilding tun. Am Freitagabend steigt das Einstandsfest der neuen Spieler auf der Weilheimer Skihütte, und am Sonntag spielen wir beim Hobbyturnier des Tennisvereins mit. Das gilt dann als Trainingseinheit“, so der einstige Landesligaspieler augenzwinkernd.

Oliver Klingler auf „180“

VfL-Fußballboss Oliver Klingler war nach dem Ende der Partie beim FV 09 Nürtingen (1:1) kaum zu bremsen: „Ich bin stinksauer. Wir haben uns bis auf die Knochen blamiert.“ Tatsächlich gelang den Kickern des VfL Kirchheim beim Tabellenschlusslicht so gut wie nichts. Die Teckstädter mussten sogar mitanschauen, wie die Einheimischen auch noch die besseren Torchancen kreierten. Ohne Flügelspiel, mit wenig Bewegung und ohne Druck nach vorne wurde aus dem eigentlich anvisierten Punkte-Dreierpack nur ein Trostpünktchen. Klingler: „Wir hatten vielleicht ein paar Ballkontakte mehr als die Nürtinger, kamen aber an der Viererkette kaum vorbei.“ Dem Führungstreffer durch Dominik Cseri folgte dann auch fast im Gegenzug der Ausgleich nach einem, so Klingler, „katastrophalen Abspielfehler“. Der Abteilungsleiter will seine Kicker nun in die Pflicht nehmen: „Die Spieler dürfen nicht nur fordern, sie müssen auch liefern.“