Kirchheim. Eine der zentralen Zukunftsaufgaben des Staates ist für Renata Alt, Bundestagsabgeordnete der FDP, die Bildung. Auch wenn man hier in Baden-Württemberg auf ein leistungsfähiges, dreigliedriges Schulsystem stolz sein könne, so müsse man nach Meinung von Renata Alt leider feststellen, dass Baden-Württemberg unter der grün-schwarzen Landesregierung im Länderranking deutlich zurückgefallen sei. Als Stadträtin in Kirchheim sitzt Renata Alt im Ausschuss für Bildung, Soziales und Bürgerdienst, Fachforum frühkindliche Bildung sowie dem Lenkungsausschuss Digitalisierung. Hier erfahre sie aus erster Hand, welche Mängel es im Bildungssystem gebe. Sie ist überzeugt: „Eine Reform des Bildungsföderalismus ist dringlich geboten, damit Bund und Länder zusammen für die Sicherstellung und die Weiterentwicklung des Bildungswesens wirken können.“ Dafür sei eine Grundgesetzänderung nötig, für die die FDP sich im neuen Bundestag vehement einsetzen wolle. Denn Bildung sei, so Alt, so viel mehr als das reine Vermitteln von Lerninhalten.
Bildung sei die Basis für sozialen Aufstieg und ein selbstbestimmtes Leben. Nicht das Elternhaus oder der Wohnort dürfe über die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen entscheiden. Alle Kinder müssten nach Ansicht der FDP-Politikerin die Möglichkeit bekommen, den sozialen Aufstieg durch Bildung zu schaffen. In der Corona-Krise sei jedoch überdeutlich geworden, dass es an allen Ecken und Kanten fehle. Auch in den Schulen müsse Deutschland bei der Digitalisierung endlich Anschluss an die Weltspitze bekommen. Bundesweite Abschlussprüfungen für die Mittlere Reife und das Abitur sowie qualitativ hochwertige Bildungsstandards seien essenziell. Lehrkräfte müssten mit moderner Aus- und Weiterbildung fit für den digitalen Unterricht gemacht werden.
Die Halbwertszeit des deutschen Bildungssystems sei längst überschritten. Die berufliche Bildung sei in der öffentlichen Wahrnehmung bedauerlicherweise zurückgetreten, was sich in den Augen von Renata Alt allerdings dringend ändern müsse. Die Freien Demokraten wollten durch einen bundesweiten sogenannten Exzellenzwettbewerb die besten Ideen zur Zukunft der beruflichen Bildung mit hochrangigen Auszeichnungen und mehrjährigen Zuschüssen fördern. Außerdem setze sie sich dafür ein, dass Schulen im 21. Jahrhundert ankommen. Und dazu brauche es mehr Geld, das letztlich auch bei den Schulen ankommt. Würde ein Prozentpunkt des bestehenden Mehrwertsteueraufkommens zusätzlich in Bildung investiert, so die FDP, wären rund 2,5 Milliarden Euro zusätzlich für den Bildungssektor vorhanden.
„Es ist gut angelegtes Geld“, meint die Bundestagsabgeordnete Renata Alt. Auch diese Forderung will sie im Gepäck haben, wenn die Wählerinnen und Wähler am 26. September an die Urne gehen und ihre Stimme abgeben. pm