Jetzt hat es auch den TSV Weilheim mit einem Coronabedingten Spielausfall erwischt. Weil nach einem mannschaftsinternen Verdachtsfall gestern bis zum Beginn der Bezirksliga-Partie gegen die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler-Hochwang kein Testergebnis vorlag, jedoch Symptome beim Betreffenden, wurde das Match nach Empfehlung der „Task Force“ des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) abgesetzt. Weilheims Abteilungsleiter Ridvan Halimi hatte den Verdachtsfall vorschriftsmäßig über das Formular auf der WFV-Homepage gemeldet.
Ebenso abgesagt: die Begegnung JC Donzdorf gegen SpV 05 Nürtingen. Die Waldheimer spüren nach eigenen Angaben unmittelbare Auswirkungen des Corona-Ausbruchs im Köngener DHL-Frachtzentrum. Zwei SpV-Spieler seien deshalb seit dem Wochenende in Quarantäne. Laut Nürtingens Spielleiter Caner Eker wurde des Weiteren ein SpV-Akteur positiv getestet. „Die Lage ändert sich fast stündlich, deshalb lassen sich keine seriösen Prognosen treffen“, traut sich 05-Übungsleiter Benjamin Thrandorf derweil keinerlei Aussage zu, ob und wie zeitnah die SpV in den Trainings- und Spielbetrieb zurückkehren darf.
Kein Happy End für den VfL
Der VfL Kirchheim sah sich derweil nach der teaminternen Corona-Zwangspause inklusive Quarantäne einem knüppelharten Programm gegenüber. Erst daheim gegen den Titelanwärter FC Esslingen, gestern Gast beim Spitzenreiter FV Neuhausen. Am Donnerstagabend sprang an der Jesinger Allee per 2:2 zumindest ein Zähler heraus. Mit der ersten guten Möglichkeit waren die Esslinger in Führung gegangen. Den Ausgleich durch Meksud Colic retournierte der FC fast postwendend. Morris Maier besorgte schließlich in der Nachspielzeit das 2:2 für die Blauen.
In Neuhausen gab es gestern kein Happy End für den VfL Kirchheim. Zwar egalisierte das Team von Oliver Klingler in Person von Tim Sternemann Sekunden vor der Pause den 0:1-Rückstand - doch Mitte der zweiten Halbzeit kam es binnen weniger Minuten knüppeldick für die Kirchheimer: Zunächst sah Defensivakteur Felix Hummel Gelb-Rot wegen eines Fouls. „Eine vorentscheidende Situation“, für Kirchheims Coach Oliver Klingler. Zwei Minuten später traf Patrick Werner für den Spitzenreiter zum 2:1, Christian Schenk in der Nachspielzeit gar zum 3:1. Gelb-Rot sahen bei Kirchheim zudem Michael Fischer sowie der bereits ausgewechselte Tim Sternemann - Letztgenannter wegen einer Meinungsäußerung in Richtung Schiedsrichter. „Die Corona-Zwangspause hat uns offenbar nicht gut getan, davor hatten wir dreimal hintereinander gewonnen“, resümierte Oliver Klingler enttäuscht nach den zwei Partien binnen vier Tagen.
Neidlingen und Jesingen mau
Tiefschläge auch für Jesingen und Neidlingen. Patrick Kölle redete dabei nach der 0:4-Pleite beim FC Eislingen nicht lange ums Thema herum. „In unserer derzeitigen Lage war ein Gegner wie Eislingen eine Hausnummer zu groß“, bilanzierte der TVN-Spielertrainer das einseitige Kunstrasengeschehen. Bereits das 0:1 durch Arsim Istrefi nach 19 Minuten habe die Verunsicherung bei den Neidlingern vergrößert. Kölle bleibt trotz der Sieglos-Phase zum Rundenbeginn kämpferisch: „Mit Jesingen kommt am Freitag ein Gegner auf Augenhöhe.“
Eben jene Jesinger taumeln auch durch die Runde, verharren wie der TVN nach sechs gespielten Partien bei einem Zähler. Die Faurndauer überspielten gestern bei flott vorgetragenen Gegenzügen immer mal wieder die Jesinger Abwehr, das Tore erzielen fiel (zu) leicht. Hoffnung war bei den Einheimischen aufgekommen, als Kevin Sen Sekunden vor der Pause auf 1:2 verkürzte. Just Sen hatte in der 51. Minute (da stand es 1:3) zudem Pech, als der Schiedsrichter die Option zur Aufholjagd nahm. Der bei einem Konter steil angespielte Jesinger Stürmer befand sich bei der Passgabe noch deutlich sichtbar vor der Mittellinie in der eigenen Spielhälfte, die Entscheidung des Referees auf Abseits sorgte entsprechend für Erstaunen und Kopfschütteln bei der Jesinger Anhängerschaft.
Zusammen mit dem TSV Weilheim bleiben Jesingen und Neidlingen sieglos - Spielausfall plus drei Teckteams am Tabellenende: Der 11. Oktober 2020 wird als Spieltag der bitteren Pillen auf und neben den Plätzen in die Saisongeschichte eingehen.