Staffelwanderung führt entlang des Albtraufs von Owen nach Kohlberg
Blaue Mauer in Grün

Mit den Pfunden wuchern, die direkt vor der Haustür liegen, gekrönt durch Mörikes Poesie: Das ist der neue Wanderweg „Entlang der Blaue Mauer“. Mit dem Staffellauf am Samstag, 17. Mai, lassen sich Owen, Beuren, Neuffen und Kohlberg hautnah erleben.

Kreis Esslingen. Vier Kommunen gehen gemeinsam einen Weg. „Wir wollen die Menschen miteinander in Verbindung bringen. Zwischen dem Lenninger und dem Neuffener Tal gibt es eine Art Barriere. Die wollen wir mithilfe dieses neuen Angebots entlang der Blauen Mauer ein wenig aufbrechen – quasi den Owener mit dem Kohlberger zusammenführen“, erklärt Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger während der Vorstellung des Konzepts im Beurener Rathaus. Neu ist etwa die Familien-Radtour, die von Neuffen über Kohlberg und Beuren wieder zurück nach Neuffen führt. Auf der Karte sind zur besseren Planung Spiel- und Grillplätze eingezeichnet.

Begonnen hat alles mit der Biosphärenwoche 2012. Aus diesem Anlass wurden die Internetseiten mit Rad- und Wandertouren und anderen touristischen Angeboten erweitert. Die Zusammenarbeit klappte gut zwischen den Kommunen und so entschlossen sich Owen, Beuren, Neuffen und Kohlberg „Entlang der Blauen Mauer“ touristisch noch mehr an einem Strang zu ziehen. „Bestehende Dinge wie etwa den Gustav-Ströhmfeld-Weg haben wir aufgenommen, denn wir müssen das Rad nicht neu erfinden“, so die Owener Stadtchefin. Feste Größen in diesem Geflecht sind Teck, Hohenneuffen, Freilichtmuseum und Jusi – und die Ortskerne, die sich mit Stadtrundgängen erkunden lassen.

Um das neue Angebot mehr in den Köpfen der Menschen zu verankern, haben sich die zwei Städte und zwei Gemeinden anlässlich der vierten Biosphärenwoche ein Highlight ausgedacht: die Staffelwanderung. „Wir haben ein tolles Programm für diesen Tag zusammengestellt“, freut sich Verena Grötzinger. Eingebunden und beteiligt sind dabei unter anderem auch die Schwäbische Landpartie und der Schwäbische Albverein.

Los geht‘s am Samstag, 17. Mai, um 8.45 Uhr am Bahnhof in Owen, damit auch die Nutzer von S- und Teckbahn ohne lange Wartezeiten mitwandern können. Dort nehmen Wanderführer Dieter Bounin und Kräuterpädagogin Ursula Sander die Gäste in Empfang. „Bussard, Milan und Kräuter an der Bassgeige“ haben sie ihre Tour überschrieben. „Wenn man von Owen nach Beuren wandert, sieht man bei der Bassgeige in der Regel immer einen Milan oder Bussard aufsteigen“, erläutert Dieter Bounin den ersten Teil des Titels. Interessantes gibt es nicht nur in den Lüften zu sehen, sondern auch auf hartem Gesteinsboden, etwa am Feuerbölle. Von dort hat man nicht nur eine wunderbare Aussicht auf die Teck und das Lenninger Tal. Ursula Sander wird die seltenen und geschützten Kräuter auf diesem erloschenen Vulkan vorstellen. Gestärkt mit Kaffee oder Tee geht es dann durch die Pappelallee runter zum Preisenbach. Dieser Tobel ist die Grenze zwischen Owen und Beuren mit „wunderbarer Sicht zu Bassgeige und eben der Blauen Mauer“, so Bounin.

Dort an der Markungsgrenze übernimmt Gerda Sautter, Gästeführerin bei der Schwäbischen Landpartie, den Staffelstab. Am Freilichtmuseum vorbei und durch die Weinhalde geht es zum Tobelweiher, dem einstigen Feuersee von Beuren. „Heide Mende Kurz wird Texte von Eduard Mörike rezitieren, unter anderem auch die Blaue Mauer“, will Gerda Sautter ihren Gästen Natur und Kultur näherbringen und so ist ihre Etappe „Natur und Wort – Eduard Mörike von der Natur inspiriert“ überschrieben. In der Balzholzer Hütte ist die Mittagspause vorgesehen, wo es ebenfalls kostenlose Getränke und einen Korb voller Äpfel gibt. Im Hardtwald übernimmt dann Gesundheitswanderführerin Regine Erb die Tour durch Neuffen. „Ich werde unterwegs den einen oder anderen Tipp geben, etwa über gelenkschonendes Wandern. In Neuffen spielt der Wein eine große Rolle, deshalb werden wir die Weinberge durchwandern, ehe wir ins Städtle runtergehen“, so Regine Erb. An der Marktscheune gibt es nochmals einen Imbiss, ehe es entlang der alten Landstraße nach Kohlberg geht.

Dort wartet nicht nur Stefan Tremmel, Erster Vorsitzende des Schwäbischen Albvereins Kohlberg-Kappishäusern, sondern auch einige Ziegen, die auf der vierten Etappe mit der Gruppe in Richtung Jusi wandern und zu ihrer 63 Tiere zählende Herde zurückkehren. Seit 2010 sind die Ziegen dort im Dienste der Albvereins-Ortsgruppe als Landschaftspfleger unterwegs „Die Ziegen sind ein großer Erfolg. Wir können uns am Wochenende kaum retten vor Wanderern und Familien, die alles rund um die Tiere erfahren wollen“, erzählt der „Goisastef“. Entlang der Weide führt der Weg schließlich zum alten Sportplatz in Kohlberg, wo es schwäbische Versucherle gibt. Das Ende der Tour ist gegen 18 Uhr an der Kelter geplant, die derzeit renoviert wird.

Auf Abruf steht ein Bus für die Rückfahrt nach Owen bereit. Ein Einstieg in jede Tour ist möglich, ebenso der Ausstieg. In Owen beispielsweise stehen zurück zum Bahnhof Segways zur Verfügung, ansonsten wartet der Bus auf die Aussteiger.

Weitere Informationen zur Staffelwanderung gibt es im Internet unter www.entlang-der-blauen-mauer.de.