Kreis Esslingen. Insbesondere an Stellen, an denen es häufiger kracht, hatten sich Beamte des Polizeireviers Kirchheim gestern mit der Laserpistole auf die Lauer gelegt. Geblitzt wurde unter anderem auf der Straße Zu den Schafhofäckern, auf der K 1252 bei Weilheim sowie zwischen Kirchheim und Reudern. Immer wieder ereignen sich auf der Bundesstraße 297 an den Abzweigungen Richtung Bürgerseen, Hahnweide oder nach Lindorf spektakuläre Unfälle. „Tempo 70 und das Überholverbot haben dort auf jeden Fall ihren Sinn“, sagt der Chef des Kirchheimer Polizeireviers, Thomas Pitzinger. Bis zum Mittag hatten die Streifenbeamten zwei Verkehrsteilnehmer geblitzt, die mindestens 20 Kilometer zu schnell unterwegs waren. Sie müssen deshalb mit einer Anzeige rechnen.
Häufiger als früher gebe es auch schwere Crashs mit Motorradfahrern vor allem auf den Albsteigen und angrenzenden Bereichen, so Pitzinger. Deshalb setze die Polizei die mobilen Lasermessgeräte verstärkt ein, um Biker zu kontrollieren – „unabhängig von der Aktion Blitzmarathon“. Geblitzt wurde von der Polizei gestern zudem an vier sogenannten „Aufregerstellen“. Bis 8. September konnten Anwohner melden, wo ihrer Ansicht nach gerast wird. „Aus unserer Sicht sind das aber oft gefühlte Punkte, das bestätigt sich bei der Überwachung“, sagt der Revierleiter dazu.
Verstärkt sehen seit einigen Jahren auch Kommunen und Landkreise ihre Aufgabe darin, Geschwindigkeitsmessungen vorzunehmen. Wie Christoph Lazecky, Sachgebietsleiter beim Kirchheimer Ordnungsamt, erklärte, positionierte die Stadt gestern Vormittag zwei Fahrzeuge mit Messgeräten in der Jahnstraße bei der Alleenschule beziehungsweise auf der Hahnweidstraße beim Ludwig-Uhland-Gymnasium. „Damit haben wir, wie vom Innenministerium vorgegeben, die Aktion ‚Sicherer Schulweg‘ und den ‚Blitzmarathon‘ verbunden“, so Lazecky.
Als öffentlichkeitswirksames Mittel bezeichnet Reimund Elbe, Pressesprecher des ADAC Württemberg, die 24-Stunden-Aktion. „Auf Landstraßen passieren viele Unfälle wegen zu hoher Geschwindigkeit, und in 30er-Zonen sind auch viele Fahrer zu schnell unterwegs“, gibt er zu bedenken. Den Ansatz, die Bürger durch das Melden von Aufregerstellen einzubeziehen, begrüßt der ADAC-Mann ebenfalls.
Speziell an diesen Punkten hatte auch der Landkreis Esslingen gestern seine Kontrollgeräte platziert. „Wir bestücken die Starenkästen außerhalb der Großen Kreisstädte und stellen dort auch die mobilen Blitzer auf“, sagt der Pressesprecher Peter Keck. Durch die Temposünder kommt ein erklecklicher Betrag zusammen: Die landkreiseigenen Blitzer bessern die Kreiskasse im Schnitt um jährlich 900 000 Euro auf.