Bissinger Forst erwirtschaftet 2010 Plus von 10 000 Euro
Brennholz boomt

Mit dem Bissinger Wald lässt sich ein Gewinn erwirtschaften. „Im Moment liegen wir mit 10 000 Euro im Plus“, so Revierförster Karlhans Sablowsky in der Ratssitzung. Brennholz geht weg wie warme Semmeln.

Bissingen. Noch ist der Plan für 2010 nicht ganz erfüllt. Vorgesehen ist laut Revierförster Sablowsky, im laufenden Forstbetriebsjahr 840 Festmeter einzuschlagen. Am Boden liegen bislang 672 Festmeter Holz, davon in Bissingen 575 und in Ochsenwang 97 Festmeter. Der starken Nachfrage nach Feuerholz kommt der Förster nach: 95 Prozent des gesamten Holzeinschlags stehen als Brennholz zur Verfügung. „Wir haben einen riesigen Boom. Die meis­ten Leute wollen natürlich trockenes Holz zum Verfeuern“, berichtete Karlhans Sablowsky. Ein großes Prob­lem, das die Holzhändler zum Teil dadurch lösen, indem sie das Brennmaterial in Biosgasanlagen und Blockheizkraftwerken trocknen. Unterm Strich jedenfalls klingelt in der Seegemeinde die Kasse: Ausgaben in Höhe von 22 000 Euro stehen 32 000 Euro an Einnahmen gegen­über. „Dieses Plus von voraussichtlich rund 10 000 Euro ist beachtlich für den kleinen Bissinger Wald“, bewertete der Forstmann den Gewinn.

Auch 2011 will das Forstamt schwarze Zahlen schreiben. Die Planung, die Karlhans Sablowsky dem Gemeinderat vorstellte, sieht Einnahmen in Höhe von 74 300 Euro vor. Dem stehen Ausgaben in Höhe von 66 500 Euro gegenüber, sodass der geplante Gewinn voraussichtlich 7 800 Euro betragen wird. Für das kommende Jahr ist ein Holzeinschlag von 1 850 Festmeter vorgesehen. Zwölf Hektar Wald sollen durchforstet und auf einer Fläche von einem Hektar die Jungbestände gepflegt werden.

Für Holzpreise interessierten sich verschiedene Gemeinderäte. „Wir schauen, was der Markt so hergibt“, meinte dazu Sablowsky. Während im Raum Böblingen rund 70 Euro für einen Festmeter Holz verlangt werden, liegen die Reutlinger bei 58 Euro und die Bissinger bei 55 Euro. Daraufhin verständigte sich der Gemeinderat darauf, das eingeschlagene lange Brennholz künftig zu versteigern und pro Festmeter einen Mindestpreis von 58 Euro für Buche zu verlangen. Ein Festmeter Hart-Laubholz kosten demnach 53 Euro. Auf Vorschlag der Forstverwaltung stimmte das Ratsgremium zu, den Forsteinrichtungsplan um ein Jahr auf elf Jahre zu verlängern

Der Revierförster brachte im Zusammenhang mit dem Brennholzboom und den Flächenlosen ein Thema zur Sprache, das die Käufer und privaten Holzmacher aufhorchen lässt. Für den Holzeinschlag im Winter 2010/2011 benötigen die privaten Holzarbeiter einen Motorsägeschein. Ab 2013 ist ein Motorsägelehrgang auch für Polterholz erforderlich. Stehende Flächenlose werden nicht mehr versteigert. „Der Einschlag der Bäume für den Privatmann ist zu gefährlich“, wusste Karlhans Sablowsky aus Erfahrung. „Wer bei einer Stichprobenkontrolle keinen Schein vorweisen kann, dem wird das Flächenlos entzogen“, verdeutlichte der Forstmann die Konsequenz bei Nichtbeachten der neuen Sicherheitsvorschrift.