Neidlingen. Manche Händler wollen Flächenlose kaufen, also das gesamte verwertbare Holz auf einer abgesteckten Waldfläche. Für sie gibt es aktuell in Neidlingen nur wenig Angebote. Anders sieht es bei Poltern aus, also bei Holz vom Sammelplatz. Die Neidlinger Bürger, die mit Holz heizen, müssen sich nicht sorgen. „Die Brennholzversorgung der Bevölkerung ist sichergestellt“, sagte Revierleiter Markus König im Gemeinderat.
Anfang der Woche war der erste Hieb. Die Informationen zum Holzverkauf werden in dieser Woche im Neidlinger Amtsblatt veröffentlicht. Erste Flächenlose soll es in 14 Tagen geben. Der Verkauf von Brennholz erstreckt sich bis ins Frühjahr.
Für das neue Jahr plant die Forstverwaltung mit Einnahmen von rund 61 000 Euro und Ausgaben von 59 000 Euro. Mit dem Verkauf von Brennholz werden nicht nur die direkten Kosten für die Holzgewinnung finanziert, sondern auch die allgemeine Arbeit der Forstverwaltung, der Unterhalt von Wegen und die Bestandspflege. Für Letztere sind für das kommende Jahr auch Zuschüsse einkalkuliert.
Während der Vollsperrung der Landstraße hat der Forst einige Biotope freigestellt. „Wir haben sie auf den Stand von vor zwölf Jahren gebracht“, sagte König. Zur Verkehrssicherung wurde Holz geerntet. In der Summe, für Holzernte und Biotope, blieb ein Abmangel von rund 5 000 Euro.
Kontroversen gab es darüber, wer die Arbeiten an den Leitplanken bezahlt. Hier hätte König eigentlich die Straßenmeisterei in der Pflicht gesehen. Für ihre Arbeiten an den Felsen, die mit Klettern verbunden waren, bekamen die Forstmitarbeiter im Gemeinderat ein kräftiges Lob.
Unglücklich ist die Gemeinde Neidlingen mit den Wegsperrungen an der Pfannensteige. Die Wege waren vom Landratsamt im Frühjahr gesperrt worden, weil einige Felspartien abzustürzen drohten. „Man hat vergessen, uns zu informieren“, sagte Bürgermeister Klaus Däschler. „Wir haben davon aus dem Teckboten erfahren.“
Am 12. November haben die Gemeinde Neidlingen, das Landratsamt und die Forstverwaltung vor Ort über Lenkungsmaßnahmen für den Tourismus beraten: Wie kommen Wanderer trotz Sperrung zum Neidlinger Wasserfall, zur Ruine Reußenstein und hinauf zur Albhochfläche? Die Umleitungen werden nun an den Wanderparkplätzen ausgeschildert, die gefährlichen Wege mit Absperrungen des Neidlinger Bauhofs blockiert. Eine Umgehung der Absperrungen wäre nicht nur lebensgefährlich, sondern auch eine Ordnungswidrigkeit. Ein Problem ist, dass die Zick-Zack-Umleitung nur für Wanderer taugt, für den Radweg vom Wanderparkplatz Bahnhöfle bergab läuft die Suche nach Alternativen noch.
König erwartet eine längerfristige Sperrung. Die Sicherung der gefährlichen Felsen kann erst im Sommer 2015 beginnen, nach der Brut des Wanderfalken und anderer Vögel. Es sei denn, diese Vögel entscheiden sich, im kommenden Jahr dort nicht zu brüten; dann könnten die Arbeiten früher starten. Unabhängig vom Zeitpunkt befürchtet der Bürgermeister Probleme bei der Finanzierung der Sicherungsarbeiten: „Es geht um einen Millionenbetrag.“