Notzingen. Zu Beginn entfachte der Chor “Novelli“ unter Leitung von Carolin Strecker seinen Liederreigen mit „Don’t get around much anymore”, einer Komposition von Duke Ellington. Die Begrüßung samt Moderation übernahm das Theaterduo „Q-rage“, hinter dem sich Sandra Hehrlein und Jörg Pollinger verbargen. Die zwei sprachen mit französischem Akzent und gingen mit Esprit und Humor auf die Historie und auf die Akteure des Abends ein.
Vom begnadeten Jazzmusiker Ellington stammte auch das folgende Stück “Satin Doll”. Der Chor wurde von der „Böny-Birk-Band“ gefühlvoll begleitet. Birks Musiker zeigten sich als ideale Gefährten, weil die Lautstärke der Instrumente den Gesang nie ins Hintertreffen geraten ließ.
Der „Choo Choo Ch’Boogie” ist ein Gassenhauer und der erfolgreichste Titel des Rhythm & Blues-Künstlers Louis Jordan, der 1946 zum Bestseller avancierte. Die anschließende Filmmelodie “Angel Eyes” wurde vom Chor bestens intoniert. Es war ein Genuss, wie Schlagzeuger Sven Reisch mit seinen Besen die Trommel förmlich streichelte und somit den guten Gesang gefühlvoll förderte.
Obwohl Frank Sinatras „New York“ vermutlich nicht zu toppen ist, zeigte sich der Liedklassiker durch den Chor trefflich dargeboten. Welche Musikvielfalt die Concordia beim Konzert aufwies, belegte der Auftritt des Quartetts „QuaVoCo“. Das Vokalensemble mit Sandra Beck, Gundula Folkerts, Christoph Scheifele und Jürgen Kieferle sang a cappella „Axel F”, ein - laut Ansagerin - „Lied ohne Text“, das dem Film über den Beverly Hills Cop entstammt.
Die Darstellung von Szenen auf der Bühne, die nie geprobt wurden, war das Anliegen von „Q-rage“. Das Improvisationstheater nahm hierfür Zurufe auf und setzte diese sofort in Spielszenen um. Es war köstlich, wie Sandra Hehrlein und Jörg Pollinger die Stichworte aus dem Auditorium verarbeiteten und die Lachmuskeln der Gäste in Schwung brachten.
Der Song “Londonderry Air”, basierend auf der Melodie des bekannten Volkslieds „Danny Boy“, gehört in hiesigen Gefilden zum Pflichtrepertoire internationaler Chormusik. Deshalb hat auch die Concordia am irischen Lied Gefallen gefunden. Getreu dem Thema „auf dem Weg“ reisten die Nowellis weiter nach Schweden. “Sommarpsalm”, eine Hymne an den Sommer, ist schnell umschrieben: Schlicht, wohlklingend und schön. Hierbei führte Vizechorleiterin Gundula Folkerts gekonnt den Taktstock. Eine weitere Einlage von „QuaVoCo“ untermauerte die musikalische Bandbreite des Konzerts. Deren alpenländische Ballade „Über’n See“ ging ans Herz und bot die Chance, Gesang in deutscher Sprache zu hören.
Dirigentin Carolin Strecker hatte ihre Nowelli-Sänger stets gut „im Griff“. So verwundert es auch nicht, dass der Chor nach drei Jahren unter Strecker’ scher Leitung ein beachtliches Leistungsniveau aufweist. Schade, dass die Chorleiterin den Verein Richtung Berlin verlässt. “Gabriella‘s Song”, der Soundtrack zum Film „Wie im Himmel“, wurde vom Publikum mit Beifallstürmen bedacht - zu Recht, zählt diese Melodie doch zur Kategorie der Lieder mit Ewigkeitswert. Die Solistin Stefanie Walz wusste hierbei besonders zu gefallen.
Allenthalben waren die Gesangvorträge im Saal gut zu hören. Hierzu steuerte die exzellente Tontechnik durch den Verantwortlichen Helmut Barth ihren Teil bei. Nach der Pause ging es mit “Un poquita cantas” bei anfänglichen Rhythmusdifferenzen munter weiter. Dieser südamerikanischen Melodie ist der ohrwurmige Refrain „Lelola“ zu eigen.
Bei „I’ll sing to the Sun” und weiteren Gesängen im Latino-Style wie “Quiet Nights of Quiet Stars” - ein Bossa Nova aus dem Jahr 1960 - und “Bésame mucho” - ein berühmtes Liebeslied des Mexikaners Consuelo Velázquez - zeigte sich der Junge Chor bestens aufgestellt. Etwas ganz Köstliches gab‘s dann mit der “Böny-Birk-Band” auf die Ohren. Die vom Keyboarder Bernhard Birk geführte 4-Mann-Kapelle offenbarte mit einem Instrumentalstück, dass hinter dem guten Bandauftritt vier hervorragende Einzelmusiker stehen.
Den Schluss des gelungenen Konzerts markierten afrikanische Klänge: „Mamaliye”, ein Lied der Zulus, wurde bravourös intoniert. Vorsitzende Susanne Schullerer und weitere Verantwortliche sprachen nach der Zugabe noch Dankesworte und luden zum Tanz und Beisammensein ein.