Am Donnerstag ab 19.30 Uhr steigt in der Fußball Bezirksliga Neckar/Fils die zweite englische Woche in Folge mit vier coronabedingten Nachholspielen, darunter das Lokalderby VfL Kirchheim gegen TSV Weilheim. Die fünfte Partie, SGEH gegen FC Esslingen, wurde vom Verband abgesetzt und 0:3 gewertet. Was auf der Alb reichlich Ärger verursacht.
Was ist passiert? Die SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang hatte Anfang der Woche Antrag auf Spielverlegung gestellt, weil vom ohnehin dürftigen 17-Mann-Kader acht Spieler ausgefallen wären – vier verletzt, drei viruserkrankt, dazu der gesperrte Benjamin Kastl. „Wir hätten mit 40- und 50-Jährigen spielen müssen“, sagt Trainer Christian Mirbauer. Der Gegner war einverstanden. Staffelleiter Günther Friess leitete den Antrag weiter an den zuständigen Bezirks-Spielleiter Johannes Veith. Doch der lehnte ab mit der Begründung, drei Corona-Krankheitsfälle reichten für eine Absage nicht aus. Außerdem müsse laut Vorstandsbeschluss in dieser Saison jeder einmal gegen jeden gespielt haben. Nur dann könne die Runde gewertet werden, falls, wie im Vorjahr, wieder ein Abbruch erfolgt.
Für Mirbauer eine unverständliche Entscheidung: „Ich bin maßlos enttäuscht und kann die Argumente nicht nachvollziehen, zumal der FC Esslingen mit einer Spielverlegung einverstanden gewesen wäre. Unser größter Gegner ist diesmal keine Mannschaft, sondern der Verband und die Bürokratie.“ Die SGEH verliert kampflos drei Punkte und rutscht näher an die Abstiegszone heran.
Klare Rollenverteilung im Derby
In der steckt der TSV Weilheim immer noch mittendrin. Obwohl sich die Mannschaft zuletzt stabilisiert hat und ein Aufwärtstrend zu erkennen war. Ob der reicht, um im Lokalderby beim VfL Kirchheim für eine Überraschung zu sorgen? Uwe Heth gibt sich keinen Illusionen hin: „Der VfL ist Erster, wir Vorletzter. Da ist klar, wer die Favoritenrolle hat.“ Der TSV-Trainer kann übrigens auf eine sehr erfolgreiche Vergangenheit bei den „Blauen“ zurückblicken. Heth spielte beim VfL zwischen 1984 und 1990, bildete unter anderem unter Trainer Helmut Groß ein torgefährliches Sturmduo mit Roland Hirsch.
Wie Heth freut sich VfL-Kollege Armin Ohran auf ein stimmungsvolles Derby unter Flutlicht auf Kunstrasen an der Jesinger Straße. Er hofft, dass seine Jungs an die gute zweite Halbzeit gegen Donzdorf anknüpfen und nach dem zweiten 2:2 im dritten Heimspiel nacheinander endlich wieder einen Sieg landen, damit der Vier- und Fünf-Punkte-Abstand zur Meute der Verfolger gewahrt bleibt. Auf den frisch operierten Emir Sahdanovic muss er allerdings einige Wochen verzichten.
Der TV Neidlingen kann wieder auf Alexander Persch zurückgreifen und hat sonst alle Sieger vom jüngsten 4:3-Sieg gegen TV Plochingen beim Gastspiel in Neckartailfingen zur Verfügung. „Wenn wir die Einsatzbereitschaft vom letzten Spiel an den Tag legen, bin ich guter Dinge, dass wir den Anschluss herstellen“, gibt sich Spielertrainer Patrick Kölle optimistisch.
Zum Relegationsplatz, den die SpV 05 Nürtingen einnimmt, fehlt nur ein Punkt, zum FTSV Kuchen sind es zwei Zähler. Mit einem Sieg könnte Neidlingen einen der beiden Tabellennachbarn, die morgen aufeinandertreffen, überholen. Was Kölles Zuversicht begründet: „Wir haben in der Vergangenheit in Neckartailfingen immer gut ausgesehen.“