Das SWR-Fernsehen dreht momentan in Kirchheim und Umgebung für die Sendung „Fahr mal hin“
Das Dritte fährt dann mal nach Kirchheim

Lenningen. Im Hofladen der Familie Kuch in Lenningen geht es zu wie in einem Bienenstock. Stammkunden mit Einkaufskörben geben sich die Klinke in die Hand. Im Café-Bereich verspeisen zwei Damen riesige Torten. Eine Wandergruppe deckt sich


mit Vesper ein. Mittendrin steht ein Kamerateam und filmt eine Frau bei ihrem Einkauf. Dem Autor und Regisseur Gerd Ries gefällt der Trubel. „Schnell, solange die vielen Leute noch da sind“, sagt er zu seinem Kameramann. Dass ab und zu ein Kunde ins Bild läuft, ist nicht so schlimm. „Wenn wir es steril wollten, würden wir ins Studio gehen“, sagt er.

„Fahr mal hin“ heißt die Sendung, die jeden Dienstag um 22 Uhr im SWR-Fernsehen gezeigt wird. Vorgestellt werden Ausflugsziele in Baden-Württemberg – Ziele für die ganze Familie, die mit dem Rad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erobert werden können.

Auch die Region rund um die Teck hat sich in den letzten Jahren touristisch weiterentwickelt und bietet Besuchern neben unberührter Natur eine Fülle kulinarischer Genüsse und Einkaufsmöglichkeiten. Nur konsequent also, dass das SWR-Fernsehen Kirchheim und Umgebung einen Beitrag widmet. „Stadt Land Gut“, ist der Film überschrieben, der bis Sonntag rund um die Teck gefilmt wird. Die Liste der Drehorte ist lang: Neben dem Sulzburghof kommen unter anderem die Kirchheimer Gasthausbrauerei Stiftsscheuer, die Landgärtnerei in Ötlingen, der Wochenmarkt, die Hahnweide, mehrere mittelständische Unternehmen sowie die Burg Teck in dem halbstündigen Film vor. Im Herbst wird noch einmal vier Tage lang gedreht, dieses Mal während der Streuobsternte.

Jeder Film braucht eine Hauptdarstellerin. In diesem Fall heißt sie Christa Leder und ist Fotografin aus Lenningen. Regisseur Gerd Ries hat sie während seiner Recherchen in Kirchheim kennengelernt. „Ich habe jemanden gesucht, der eine Beziehung zu dieser Gegend, auch zur Natur hat“, sagt er. Beides kann Christa Leder, die das ganze Jahr über auf der Suche nach neuen Motiven durch die Natur streift, vorweisen.

Deshalb darf die Fotografin nun vor laufender Kamera auf dem Sulzburghof einkaufen, über den Wochenmarkt schlendern und das Filmteam durch die Natur führen. Dabei soll sie am besten ganz natürlich wirken. Gar nicht so einfach, wenn man normalerweise hinter der Kamera steht. Der Regisseur gibt ein paar Tipps. „Wenn du ins Geschäft kommst, dann bitte keine langen Begrüßungen nach dem Motto ‚Hallo, wie geht‘s?‘. Ein einfaches ‚Hallo‘ reicht“, sagt er. Was man als Laie auch nicht weiß: Christa Leder muss an jedem Drehtag das gleiche Outfit tragen – von der Hose bis zur Halskette. Der Film soll ja nachher aus einem Guss sein, trotz vieler unterschiedlicher Drehtage und Schauplätze. Christa Leder nimmt‘s gelassen. „Dann muss man sich wenigstens nicht fragen, was man bloß anziehen soll“, sagt die Fotografin und lacht.

Was ist für Gerd Ries das Besondere an der Region rund um die Teck? „Lebensqualität“, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Gerd Ries glaubt, dass die Menschen genug haben vom zunehmend komplexeren Leben in der Großstadt. „Es gibt eine Sehnsucht nach Überschaubarkeit. Und da hat Kirchheim viel zu bieten“, sagt er. Hinzu kämen die Nähe zum Biospährengebiet, eine funktionierende mittelständische Wirtschaft, viele eigentümergeführte Geschäfte, wenige Ketten. Gerd Ries ist begeistert von den innovativen Betrieben, die es in der Region gibt. Der Sulzburghof gehört für ihn dazu. „Das Besondere ist, dass hier vier Generationen auf einem Hof arbeiten und dass ein Schritt in die Zukunft gemacht wird“, sagt er, und nennt als Beispiel die Konditorei, die die Tochter eröffnen darf. Der Hofladen sei modern und werde von der Bevölkerung gut angenommen.

Im Hofladen ist erst einmal Drehschluss. Als Nächstes wird die Kartoffelernte gefilmt. „Und nachher kochen wir vielleicht noch Marmelade“, sagt Gerd Ries. Auch das gehört zur Landlust dazu.

 

Die Sendung ist am Dienstag, 16. Oktober, um 22 Uhr im Dritten zu sehen.