Lenningen. Wenn heute um 20 Uhr das Handball-Bezirksligaspiel zwischen Lenningen und Owen angepfiffen wird, wird dies das letzte Aufeinandertreffen der beiden Lokalkontrahenten in der Lenninger Sporthalle sein.
Beide Mannschaften kommen mit Niederlagen aus dem letzten Wochenende. Die SG-Männer verloren mit der wohl schlechtesten Saisonleistung in Neckartenzlingen. Mit mangelnder Abwehrarbeit und überhasteten Torabschlüssen konnte man den Neckargänsen nichts entgegensetzen und verlor mit 25:22. Die Owener mussten ihrerseits eine 26:22-Niederlage gegen den Tabellenletzten aus Altbach einstecken und befinden sich mitten im Abstiegskampf. Die Blauhemden stehen in der Tabelle mit Platz vier klar vor Owen - wobei: Für das heutige Spiel soll das nichts heißen. Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Trotzdem scheint die Favoritenrolle bei der SGL zu liegen. Owens Trainer Marius Dotschkal hofft jedoch, dass seine Mannen mit Einsatz und Kampfgeist in die emotionsgeladene Partie gehen werden, also mit Grundtugenden, die die Gelbhemden zuletzt vermissen ließen. Allerdings muss er auf einen Leistungsträger, den Routinier Lars Kirchner, verzichten.
Für die Lenninger geht es darum, nach der Niederlage den Kontakt zur Tabellenspitze nicht abreißen zu lassen. Die Mannschaft ist hoch motiviert: „In der Woche vor dem Spiel merkt man in Lenningen, dass ein Derby ansteht. Ob morgens beim Bäcker, in der Mittagspause oder nach Feierabend - das Gesprächsthema ist das Derby“, fasst Rechtsaußen Luca Bächle die Situation zusammen. Die Neuzugänge aus dem Ermstal, Moritz und Toni Trenkle sowie Philipp Nebenführ sind begeistert: „Die Sporthalle in Lenningen ist ein Hexenkessel. In die bis auf den letzten Platz besetzte Halle einzulaufen, motiviert unglaublich“, sind sich alle drei einig. SG-Kapitän Robin Renz sieht dies ähnlich: „Bei dem Wort Derby schlägt das Herz gleich höher - vor allem, wenn es mit Owen verbunden ist.“ Aus diesem Grund sehe er das heutige Spiel mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Schade ist es einerseits, dass es künftig keine mitreißenden Matches um den Derbysieg mehr geben wird. Die Erinnerungen werden aber bleiben. Gegner werden Mitspieler, und ab nächster Saison werden die Fans beider Vereine gemeinsam für dieselbe Mannschaft fiebern“, so Renz weiter. „Am Anfang wird das ungewöhnlich sein, aber wir müssen am gleichen Strang ziehen.“ cr/ras
So wollen sie spielen
SG Lenningen: Lamparter, Reichle - Rieke, Schopp, M. Trenkle, T. Trenkle, M. Bächle, Baumann, Pisch, Epple, Nebenführ, Haid, L. Bächle, Gökeler, Renz
TSV Owen: M. Carrle, U. Raichle - Kerner, Bäuchle, M. Raichle, Renner-Slis, Bauer, Thum, H. Raichle, Häußler, L. Carle, C. Einselen