Einige Menschen aus der Region verzichten in der Fastenzeit auf Fleisch, Süßes oder Alkohol
„Das Fasten tut unheimlich gut“
Die närrischen Tage sind passé, jetzt ist Fasten angesagt - zumindest bei manchen Menschen aus der Region, die der Teckbote in der Kirchheimer Fußgängerzone zur Fastenzeit befragt hat.
Symbolfoto: Jean-Luc Jacques
Kirchheim. „Ich habe noch nie gefastet. Davon kriegt man schlechte Laune“, winkt Michael Holz, Inhaber der Kirchheimer Gaststätte „Bären“, schmunzelnd ab. Der 49-Jährige weiß allerdings von einigen Bekannten, die auf das Heilfasten schwören.
Umfrage FastenNr. 01
Außerdem beobachtet er bei vielen seiner Gäste in der Fastenzeit eine gewisse Zurückhaltung, was den Alkoholkonsum anbelangt. „Über die Faschingstage gab es bei uns Kölsch - aber das will ab Aschermittwoch niemand mehr.“
Umfrage FastenNr. 02
Auch Jérôme Risch hat mit der Fastenzeit nichts am Hut - zumindest nicht in diesem Jahr. „Ich bin einfach zu faul“, überlegt der Kirchheimer. In den vergangenen Jahren jedoch nutzte er die Wochen ab Aschermittwoch, um auf Süßigkeiten zu verzichten. „Das Fasten finde ich sehr gut“, betont der 43-Jährige. „Ich bewundere diejenigen, die es durchhalten.“
Umfrage FastenNr. 04
Zu diesen Menschen zählt auch die 33-jährige Sandra Calusic aus Kirchheim, bei der seit 13 Jahren alljährlich sechs Wochen lang zum Beispiel Süßes vom Speiseplan verbannt wird. „In diesem Jahr verzichten wir jeden Freitag auf Fleisch und Wurst. Und mein Mann lässt die Zigaretten weg“, erzählt die Katholikin, für die das Fasten einen religiösen Hintergrund hat. „Es ist aber auch etwas Befreiendes. Und es ist toll zu sehen, dass man wirklich auf etwas verzichten kann.“
Umfrage FastenNr. 05
Schon seit einer Woche dem Verzicht verschrieben hat sich Lorella Fonzo aus Weilheim, die bis Ostern kein Fleisch, keine Wurst und keine Süßigkeiten zu sich nimmt. „Das Fasten kann ich jedem empfehlen. Es tut unheimlich gut. Man ist dadurch wesentlich leistungsfähiger - körperlich und geistig.“ Zwar sei es am Anfang schwierig, zum Beispiel ein gegrilltes Lammkotelett links liegen zu lassen, räumt die Weilheimerin ein. Aber diese Phase könne man überwinden. „Und dann fühlt man sich auf einmal zehn Jahre jünger“, sagt Lorella Fonzo schmunzelnd.
Umfrage FastenNr. 06
Alkohol und Schweinefleisch: Das ist bei Kurt Waldner aus Wendlingen in den kommenden Wochen tabu. Außerdem hat sich der 58-Jährige vorgenommen, seltener zum Glimmstängel zu greifen. „Ich faste jedes Jahr und halte es mehr oder weniger durch. Danach fühlt man sich einfach besser und nimmt alle Sinne wieder richtig wahr.“
Umfrage FastenNr. 03
Das bestätigt Wilhelm Fischer aus Köngen, der im vergangenen Jahr in der Fastenzeit damit begonnen hat, „von allem ein bisschen weniger zu essen“. Das hält der 72-Jährige noch immer eisern durch - und hat bereits zehn Kilogramm abgenommen. „Ich habe mich daran gewöhnt, zum Beispiel abends nur noch eine Scheibe Brot zu essen und dazu Tee zu trinken“, erzählt der Köngener, der sich mittlerweile viel wohler in seiner Haut fühlt.
Info:
Die Fastenzeit hat am Aschermittwoch begonnen und dauert bis 23. April. Sie erinnert an das 40-tägige Fasten Jesu Christi. Der Aschermittwoch stellt zugleich das Ende des närrischen Treibens dar. Der Begriff Karneval wird vom lateinischen „carne vale” abgeleitet, was so viel heißt wie: „Fleisch, lebe wohl”.