Basketball
Das Fernziel heißt Regionalliga

VfL Miguel Rodriguez soll beim Oberliga-Aufsteiger für eine stabile Entwicklung sorgen.

Kirchheim. Nach zwei dürren Jahren in der Landesliga steht die erste Mannschaft der VfL-Basketballer wieder im württembergischen Oberhaus. Die wichtigste Neuerung: Mit Miguel Rodriguez hat der VfL jetzt einen Profi-Coach. Was geblieben ist: Der Ruf des VfL als Fahrstuhlmannschaft. Oberliga, Landesliga, Oberliga, Regionalliga, Landesliga, Oberliga - das sind die Stationen einer Mannschaft, die in den vergangenen sieben Jahren eigentlich den Unterbau der Knights in der Pro A hätte bilden sollen. Jetzt sind es also wieder vier Ligen, die beide Mannschaften trennen - und doch scheint diesmal alles anders, die Zukunft rosiger zu sein.

Hauptgrund für den neuen Optimismus ist vor allem der Trainer: Mit Miguel Rodriguez hat der Assistent von Knights-Headcoach Mauricio Parra das Team übernommen und zwar schon zwei Wochen vor dessen letztem Qualifikationsspiel in Schwäbisch Gmünd, das den Aufstieg sicherte. Zur Erinnerung: Im Winter hatte der VfL noch gegen den Abstieg gekämpft, in der Rückrunde acht von neun Spielen gewonnen und war dann nur durch den Rückzug von Meister TS Göppingen als Landesliga-Dritter in die Qualifikationsrunde gerutscht.

Rodriguez, inzwischen im zweiten Jahr unter der Teck, war in der vergangenen Saison nicht nur Assistant Coach, sondern auch jener hauptamtliche Jugendtrainer, den die zweite Liga verlangt. Ein Männerteam alleinverantwortlich zu trainieren, ist für den Spanier Neuland. Was allerdings niemand in der Kirchheimer Basketball-Szene beunruhigt, denn die Qualitäten des 26-Jährigen stechen sofort ins Auge, ob man ihn im Training oder auf der Bank beobachtet.

In der Oberliga-Mannschaft stehen gleich drei Akteure, die auch bei den Knights zum erweiterten Kader gehören. Zum Beispiel Andreas Nicklaus (20), der 2,15-Meter-Mann, der im zweiten Jahr in Kirchheim ist und sich nach einer Saison auf der Bank der Knights und mit relativ wenig Spielzeit in der Regionalliga beim MTV Stuttgart nun mächtig aufs Basketballspielen freut: ein bisschen mehr bei den Knights und ganz viel in der Oberliga.

Dazu kommen die Youngster Tiziano Palmieri, gerade 18 Jahre alt geworden, und Mirsad Haziri (18). Beide haben JBBL-Erfahrung, dürfen bei den Knights mittrainieren und sollen nun in der Oberliga Erfahrung sammeln. Im Kader steht mit Drilon Pllana (16, 2,08 Meter) auch ein frisch gebackener U16-Nationalspieler. Drilon wird in Tübingen in der Nachwuchs-Bundesliga NBBL spielen und parallel dazu bei den Aktiven in der Oberliga. Der Rest des Kaders ist identisch mit der Aufstiegsmannschaft, in der Kapitän Marco Wanzke nach zwei Jahren als Spielertrainer froh ist, sich endlich nur aufs Spielen konzentrieren zu können.

Was ist mit diesem Team möglich? Rodriguez: „Ich kenne die Liga nicht. Deshalb setzen wir uns keinen Tabellenplatz als Ziel. Wir wollen am Ende der Saison unseren besten Basketball spielen.“ Für Marco Wanzke ist zunächst der Klassenerhalt oberstes Ziel. Mittelfristig sieht er den VfL aber auf dem Weg in die Regionalliga. Mit dem vorhandenen Unterbau - drei weiteren Seniorenteams, einer JBBL-Mannschaft und zwei Oberligateams (U16 und U14) scheint die Basis gelegt für beides: Spitzensport und Breitensport, bei dem jeder die Mannschaft findet, die seinen Möglichkeiten entspricht.Ulrich Tangl

Der Oberliga-Kader des Vfl

Andreas Nicklaus (20/C), Drilon Pllana (16/C), Marco Wanzke (25/PG), Tim Auerbach (20/SG), Constantin Munz (24/PF), Kiri Engonidis (25/C), Chris Schmidt (35/SG/SF), Erik Weßelborg (22/PF), Tizziano Palmieri (18/PG/SG), Mirsad Haziri (18/SG/SF), Tim Schmauder (21/SG), Vince Eder (24/PF), Alex Stief (15/PF/C)