Neidlingen. Das Unternehmen Haushalt will gemanagt werden und fordert die Menschen immer wieder neu in unserer globalisierten und individualisierten Gesellschaft heraus.
Warum klagen wir über zu viel Stress und zu wenig Zeit? Um diese Themen ging es bei einem Vortrag mit Christine König bei den Neidlinger Landfrauen.
Ein umfangreicher Fragebogen zum Thema „Zeitplanung und Motivation“ für jede Teilnehmerin spannte den Bogen von der Selbstreflexion über den Aufbau vom konkreten Know-how bis hin zum experimentellen Ausprobieren eigener Ideen. Es gilt, das Selbstvertrauen der Frauen in ihre Fähigkeiten zu stärken, aber auch Bedürfnisse, Ressourcen und Stärken neu zu entfalten, um sie in der beruflichen und privaten Lebensgestaltung umzusetzen.
Auf ernsthaft-heitere Weise vermittelte Christine König nicht mit erhobenem Zeigefinger lösungsorientierte Angebote, was dem Thema das Negative nahm. Sie regte vielmehr zum Querdenken an. Jeder definiert „Zeit“ anders, jeder ist sein eigener Manager. „Wir wollen alles in kürzester Zeit. Der Druck dabei ist hoch“, sagte die Referentin.
Brisant war die Auflistung, wie die Menschen ihre Zeit tatsächlich verbringen, zum Beispiel mit Schlafen, Arbeiten, Essen, Fernsehen, Lesen, Sport, Hausarbeit und, und, und. Das richtige Zeitmanagement hat mit vielen Bereichen zu tun, etwa mit Organisation, Zielen, Wünschen und Verpflichtungen. Wichtig ist, auch Ruhezeiten zu verwirklichen. Zeitmanagement bedeutet nicht, immer mehr zu tun, sondern das Richtige, das Sinnvolle.
Das geht nicht, ohne auch die Bedürfnisse anderer zurückzustellen, obgleich das Neinsagen oft schwer fällt und falsch verstanden wird. „Gutmütig sein, sich gar ausnützen zu lassen, brav, nett sein, wurde uns anerzogen und wird auch erwartet, schadet aber persönlich“, sagte Christine König. Bei Perfektionismus, so ein weiterer Ratschlag, sollte Gelassenheit geübt werden. Denn ein perfekter Haushalt sei ein Zeitfüller, aber leider kein Beruf. Arbeitsteilung sei ebenso möglich wie delegieren, Verantwortung übertragen und kommunizieren.
Die Referentin gab den Zuhörerinnen Ratschläge und Tipps dazu, wie man im Alltag dem Wesentlichen auf die Spur kommen kann. Dankbar aufgenommen haben die Landfrauen am Ende des Vortrags die Worte von Arthur Lassen: „Du kannst dir Ziele in die Zukunft setzen, aber leben kannst du nur im Heute. Deine beste Zeit war nicht und deine beste Zeit kommt nicht. Jetzt ist deine beste Zeit. Lebe und genieße jetzt.“rr