Skiliftbetreiber auf der Alb haben sich für diese Wintersportsaison mehr versprochen
„Das Wetter hat nicht mitgespielt“

Schlecht bis befriedigend war die diesjährige Skisaison der Liftbetreiber an der Pfulb bei Schopfloch, in Ochsenwang, Donnstetten, Zainingen, Westerheim und Wiesensteig. Sie klagen über die heftigen Wetterschwankungen. Die Saison neigt sich nun dem Ende zu.

Region. „Es war eine schlechte Saison“, klagt Doris Weber vom Skilift an der Pfulb bei Schopfloch. „Wir hatten nur 15 Skitage. In der Saison 2010/11 konnten wir den Lift fast sechs Wochen am Stück laufen lassen.“ Auch in den Faschingsferien sei heuer auf der Piste an der Pfulb nicht übermäßig viel los gewesen. „Viele waren im Allgäu beim Skifahren.“ Hinzu kamen die Fasnetsumzüge, die sicher auch etliche potenzielle Wintersportler angelockt hätten.

Grundsätzlich sei die Saison nach den Faschingsferien so gut wie vorbei, weiß Doris Weber. Denn dann würden die Menschen den Frühling herbeisehnen. „Entscheidend sind für uns die Weihnachtsferien.“ Diese jedoch seien heuer buchstäblich ins Wasser gefallen. Das Problem sei in diesem Winter der ständige Wetterwechsel gewesen. „Es war ein ewiges Hin und Her“, ärgert sich Doris Weber.

Das bestätigt Michael Mall vom Skilift Ochsenwang: „Wir hatten extreme Temperaturschwankungen, teilweise von minus 20 auf plus fünf Grad – und das innerhalb von wenigen Tagen. Aus meiner Kindheit kenne ich solche Extreme nicht.“

Dieser Winter jedenfalls sei sehr enttäuschend gewesen. „Es war so gut wie nichts los.“ An gerade mal zwölf Tagen konnten die Wintersportler in Ochsenwang ausgelassen die Piste hinabsausen – das erste Mal Ende Januar, sagt Michael Mall. In guten Wintern sei die Anlage zwischen 40 und 50 Tagen in Betrieb.

In den Faschingsferien seien viele Wintersportfans im Urlaub gewesen, fügt Michael Mall hinzu. Einige Menschen seien zudem davon ausgegangen, dass man auf der Alb gar nicht mehr Ski fahren konnte. Das lag daran, dass im Tal schon seit Längerem kein Schnee mehr liegt.

Auch Wolfgang Neidlinger vom Skilift im Salzwinkel bei Zainingen hätte sich heuer über mehr Skifahrer und Snowboarder gefreut – das Wetter jedoch habe schlichtweg nicht mitgespielt, weshalb die Saison „befriedigend“ gewesen sei. „Im November und Dezember war gar nichts. Insgesamt haben wir uns mehr versprochen.“ Ob im März nochmals ein Liftbetrieb möglich ist, sei fraglich. „Vielleicht tut sich noch was.“ Erfahrungsgemäß aber hätten die Menschen nach den Faschingsferien „genug vom Winter“.

„Die Saison hat sehr schwach angefangen, aber durch die Kältewelle hatten wir noch ein paar gute Wochenenden“, zeigt sich hingegen Angela Gödrich vom Skilift in Donnstetten einigermaßen zufrieden. Sie spricht insgesamt ebenfalls von einer befriedigenden Saison. An 35 Tagen hatte der Donnstetter Lift heuer geöffnet. Zum Vergleich: In der Saison 2010/11 waren es 42 Tage, 2009/10 sogar 72. „Den Umsatz der beiden vergangenen Jahre konnten wir aber bei Weitem nicht erreichen“, fügt Angela Gödrich hinzu, die den Lift hauptberuflich betreibt.

Die Schneekanone sei in diesem Winter in Donnstetten des öfteren zum Einsatz gekommen – vor allem während der heftigen Kälteperiode. „Ab minus fünf Grad ist die Schneekanone für uns rentabel“, erklärt Angela Gödrich.

„Zäh, schleppend und durchwachsen“: So bezeichnet Margarete Bek vom Skilift Halde in Westerheim die diesjährige Wintersportsaison auf der Alb. Die Faschingstage seien zwar „ganz ok“ gewesen. Aber während der Kältewelle habe es nur wenige Menschen nach Westerheim gezogen. „Es war den Leuten einfach zu kalt.“ Überhaupt seien die Temperaturschwankungen in diesem Winter Gift für die Skiliftbetreiber gewesen. 23 Mal hatte der Westerheimer Lift seine Pforten geöffnet. „Aber an manchen Tagen waren nur drei oder vier Skifahrer da.“

„Die Leute kommen nicht, wenn es in Kirchheim oder Göppingen keinen Schnee gibt“, sagt auch Thomas Geiger, der als Geschäftsführer den Skilift in Wiesensteig betreibt. Dort konnte der Lift erst am 18. Februar in Betrieb genommen werden. Für Thomas Geiger ist das allerdings nichts Außergewöhnliches. „In der Regel kommt der Schnee immer Mitte Februar.“

Insgesamt sei die Saison mit acht Skitagen recht unerfreulich gewesen. „Natürlich hätte ich gerne 20, 30 Tage gehabt wie im letzten Jahr. Aber es könnten auch noch weniger sein. Wir hatten schon ganz schlechte Jahre“, fügt Thomas Geiger hinzu. „Dieses Jahr gab es einfach zu wenig Schnee.“ Erstaunlicherweise hätten aber über die Faschingstage einige Skifahrer im Wiesensteiger Schöntal ihrem Hobby gefrönt – und das, obwohl in der Fasnetshochburg Wiesensteig unterschiedliche Faschingsveranstaltungen über die Bühne gingen.

Die Saison neige sich jetzt dem Ende zu, weiß auch Thomas Geiger, der die Anlage in Wiesensteig seit 20 Jahren betreibt. Wenn aber ausreichend Schnee liegt, „dann lassen wir den Lift bis in den März hinein laufen.“