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28 000 Sendungen pro Stunde

DHL-Paketzentrum in Köngen ist nun leistungsfähiger – Besuch des Wirtschaftsministers Nils Schmid

1995 ist das Paketzentrum in Köngen in Betrieb gegangen. Mit einer Modernisierung der Abläufe und der Software wurde es nun leistungsfähiger. Davon hat sich Nils Schmid (SPD), der stellvertretende Ministerpräsident des Landes, überzeugt. Er erfuhr auch, dass dieses Paketzentrum einzigartig unter den 33 deutschen DHL-Paketzentren ist – durch seine Dachbegrünung.

Knapp 280 Meter lang sind die beiden Schenkel des Paketzentrums. Neu eingebaute Verbindungsbänder (rot) sorgen für eine schnelle
Knapp 280 Meter lang sind die beiden Schenkel des Paketzentrums. Neu eingebaute Verbindungsbänder (rot) sorgen für eine schnellere und leistungsfähigere Vorsortierung der Pakete, die von hier aus versandt oder an die Empfänger in der Region verteilt werden.Infografik: Deutsche Post DHL

Köngen. Dass das 21 000 Quadratmeter große Dach des Paketzentrums in Köngen grün ist, freut Bürgermeister Hans Weil. Darauf hatte Köngen bestanden. Das Paketzentrum liefere zudem „einen hohen Input für die Gemeindekasse“ und sorge für Beschäftigung. Dort seien jeden Tag rund 500 Menschen beschäftigt, sagte DHL-Abteilungsleiter Erhard Veigel. Die DHL arbeitet laut Niederlassungsleiter Matthias Weidner daran, „Pakete so schnell wie Briefe zu machen“. Zurzeit würden 90 Prozent am nächsten Tag ausgeliefert.

Das Geschäft mit Online-Bestellungen boomt, und die Paketzentren der Deutschen Post DHL geraten an ihre Kapazitätsgrenzen. Deshalb erweitert das Unternehmen seine Kapazitäten: In mehr als 25 der bundesweit 33 Paketzentren wurde die Sortierkapazität bereits von 20 000 auf 28 000 Sendungen pro Stunde ausgebaut, auch im Paketzentrum Köngen. Das gelang laut DHL durch steuerungstechnische Verbesserungen und Optimierung der Software.

Die Arbeiten, die in Köngen im Sommer 2013 begannen, wurden bei laufendem Betrieb durchgeführt. Wobei von diesem Paketzentrum aus der gesamte Paketdienst im Raum Mittlerer Neckar abgewickelt wird. Das Briefzentrum für die Region liegt in Salach.

Ihre Feuerprobe hat die neue Technik schon im Dezember bestanden. An Spitzentagen liefen dort nach Angaben der DHL innerhalb von 24 Stunden bis zu 500 000 Päckchen und Pakete problemlos über die Sortieranlage. Nur die fast 3 000 Wagen mit Kippschalen an den beiden Hauptsortierbändern sollen an den nächsten Wochenenden noch ausgetauscht werden, um dauerhaft störungsfrei arbeiten zu können.

Im September 2011 hatte die DHL erstmals ihr neues Paketkonzept und die damit verbundenen Investitionen in Höhe von mehr 750 Millionen Euro vorgestellt. Bis zum Jahr 2015 wird die Paketverteilung durch neue Technik, neue IT-Anwendungen und teilweise veränderte Abläufe ausgebaut. Das Ziel: Die DHL möchte weiterwachsen in einem boomenden Markt. Sie ist nach eigenen Angaben Marktführer im deutschen Paketgeschäft.

In 25 Paketzentren in Deutschland wurde die Sortierkapazität bereits wie in Köngen auf 28 000 Sendungen pro Stunde erhöht – in Spitzenzeiten sind sogar 30 000 Sendungen pro Stunde möglich. Im hessischen Obertshausen entsteht mit einer Sortierleistung von 50 000 Sendungen pro Stunde das größte Paketzentrum Deutschlands.

Auch unterhalb der Ebene der Paketzentren baut die Deutsche Post eine neue Infrastruktur auf: die mechanisierten Zustellbasen. Sie bilden neben den Paketzentren eine zweite wichtige Säule des neuen Paketkonzepts der Deutschen Post DHL. Mechanisierte Zustellbasen können bei Bedarf zu kleinen Paketzentren umfunktioniert werden. Deren Verteilanlage ordnet automatisch die Sendungen dem entsprechenden Zusteller in Kastenrutschen zu, die bis zu 200 Sendungen fassen.

foto: roberto bulgrin10. 2. 2014Koengen, DHL-Paketzentrum, Robert-Bosch-Str. 20: Vorstellung neue Sortiertechnik mit Nils Schmid
foto: roberto bulgrin10. 2. 2014Koengen, DHL-Paketzentrum, Robert-Bosch-Str. 20: Vorstellung neue Sortiertechnik mit Nils Schmid vl: Erhard Veigel und Frank Steinbrenner (Beide Post), Schmid, und Buergermeister Hans Weil