Lokales

Ansturm auf Gemeinschaftsschule

Raunerschule startet im Sommer 2015/16 mit 88 Kindern – Verlierer ist die Teck-Realschule

Es ist eine kleine Sensation, die sich in dieser Woche bei der Schulanmeldung abgespielt hat: 88 Kinder sollen nach dem Willen ihrer Eltern die neue Kirchheimer Gemeinschaftsschule besuchen. Die Teck-Realschule verzeichnet dagegen deutlich weniger Anmeldungen als im vergangenen Jahr.

Schüler im Hof der künftigen Gemeinschaftsschule im Rauner. 88 neue Kinder werden dort ab Sommer ihre Pause verbringen.Archivfot
Schüler im Hof der künftigen Gemeinschaftsschule im Rauner. 88 neue Kinder werden dort ab Sommer ihre Pause verbringen.Archivfoto: Jean-Luc Jacques

Antje Dörr

Kirchheim. Gerhard Klinger ist platt. „Ich bin total überrascht über diesen Zulauf“, sagt der Schulleiter der Raunerschule. 88 Anmeldungen liegen der Werkrealschule, die ab dem Schuljahr 2015/16 Gemeinschaftsschule ist, vor. 60 der Schüler kommen aus Kirchheim, der Rest aus anderen Gemeinden (siehe „Nachgefragt“). „Das ist eine enorme Wertschätzung der Eltern. Damit könnten wir vier fünfte Klassen bilden“, sagt Klinger. In bisherigen Schätzungen war stets von zwei Eingangsklassen die Rede gewesen.

Bei aller Freude sieht der Schulleiter auch Probleme auf Schule und Stadt zukommen: „Wir haben noch keine Ahnung, wie wir das räumlich machen sollen. Wir haben definitiv keinen Platz, um vier Klassen aufzunehmen.“ Klinger sieht nur zwei Lösungen: Schüler an andere Schulen „auslagern“ oder Container aufstellen, in denen Unterricht stattfinden kann. „Auslagern ist für mich keine gute Lösung, für die Schüler ist das eine Katastrophe“, sagt der Rektor. Auch organisatorisch sei eine Auslagerung schwierig. Er betont jedoch, dass – wenn überhaupt – auf keinen Fall Fünftklässler ausgelagert werden. „Wir nehmen die Schüler auf, es wird niemand abgewiesen“, beruhigt er die Eltern.

Während sich die neue Gemeinschaftsschule vor Anmeldungen kaum retten kann, laufen der Teck-Realschule, die langfristig mit der Gemeinschaftsschule auf einem Campus untergebracht werden soll, die Schüler davon. Mit 29 Kindern kann sie nur noch eine fünfte Klasse bilden. Bisher war die Teck-Realschule zweizügig gewesen.

Die Freihof-Realschule bleibt hingegen mit 80 neuen Fünftklässlern dreizügig. Die Alleenschule, zum Schuljahr 2015/16 Kirchheims letzte Werkrealschule, die noch Fünftklässler aufnimmt, kann mit 17 Schülern ebenfalls nur eine fünfte Klasse bilden. Die Alleenschule wäre damit schon im dritten Jahr einzügig. Schulleiter Uwe Häfele rechnet damit, dass noch Fünftklässler aus den Flüchtlingsklassen hinzukommen, die an der Alleenschule untergebracht sind.

Das Schlossgymnasium hat mit 158 Schülern mehr Zulauf als das Ludwig-Uhland-Gymnasium. In den vergangenen Jahren war es andersherum. Das LUG kann mit 149 Schülern fünf Eingangsklassen bilden.