Dettingen. Der Nabu Dettingen hatte vor eineinhalb Jahren einen neuen Turmfalkenkasten im Kirchturm der Sankt-Georgskirche in Dettingen angebracht. Schnell bezogen die Mäusejäger das neue Heim und zogen vier Junge groß.
Im vergangenen Winter konnten die Mitglieder des Nabu zum nächsten Schritt übergehen: Sie installierten eine Webcam. Damit das Bildsignal verlustfrei und sicher bis ins Dettinger Buchcafé gelangt, wurden spezielle Kabel vom Turm hinab verlegt. Sogar ein Glasfaserkabel wurde von der Kirche zum Neuen Gemeindehaus in ein Installationsrohr unter der Straße eingezogen. Ende März wurde die Übertragung schließlich mit einer kleinen Feier begonnen.
Die Turmfalken hatten von da an viele Freunde: Sie alle sahen den beiden zu und freuten sich über jedes braune, gesprenkelte Ei. Am Ende waren es sechs Eier, die fleißig bebrütet wurden.
Immer mehr Besucher kamen ins Buchcafé und beobachteten am „Live-Monitor“ das Brutgeschehen. Die Dettinger fieberten dem Schlupftermin entgegen – und am 5. Mai war es so weit: Das erste Küken war da. In der folgenden Woche kamen die weiteren Geschwister zur Welt, sodass es jetzt fünf Junge sind. Das übrige Ei ist wahrscheinlich „taub“, also unbefruchtet.
Das Treiben der Falken hoch oben im Kirchturm oberhalb der östlichen Uhr kann man übrigens auch über das Internet am heimischen Computer verfolgen: Auf www.evkidettingen-teck.de gibt es unter „Aktuelles“ und dann „Livebild der Turmfalken“ die neuesten Fotos der Familie, die alle zehn Sekunden erneuert werden.
Bald schon – Nabu-Mitglied Heinz Schöttner spricht von zwei Wochen – werden die halbwüchsigen Falken flügge werden und ausfliegen. Das wird das Ende der Webcam-Übertragung sein. Es sei denn, das Elternpaar brütet ein zweites Mal – dann bleibt die Kamera natürlich an.pm