Lokales

„Der Erfolg hat eine Mutter“

Kirchheims Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker auf zweite Amtszeit verpflichtet

Regierungspräsident Schmalzl hatte bei seinem Besuch in der Teckstadt viel Lob im Gepäck: „Kirchheim hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich positiv entwickelt.“ Passend zum Anlass ergänzte er, der Erfolg habe viele Väter, in Kirchheim aber in jüngster Zeit vor allem eine Mutter: Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker. Sie wurde jetzt auf ihre zweite Amtszeit verpflichtet.

Kirchheim. Allzu viel Pomp und Trara sind weder Sache der Stadt noch der Stadtchefin. Folgerichtig also, dass die Verpflichtung Angelika Matt-Heideckers für eine zweite Amtszeit als „Tagesordnungspunkt 13.1“ der regulären Gemeinderatssitzung erfolgte.

Stadtrat Helmut Kapp legte der Stadtchefin die Amtskette an und nahm ihr die Verpflichtungsformel ab. Der CDU-Fraktionschef bescheinigte ihr, „eine tüchtige Oberbürgermeisterin mit großer Erfahrung und hoher sozialer Kompetenz“ zu sein und wünschte ihr für die Zukunft „Glück, Stehvermögen und viel Kraft“. Unter Applaus verriet er das Geheimnis des Erfolgs in Kirchheim: die Vertrauensbasis zwischen Verwaltung und Gemeinderat sowie das gute Klima in Sachfragen.

Auch Regierungspräsident Johannes Schmalzl pries die gute, partnerschaftlich geprägte und vor allem stets konstruktiv-lösungsorientierte Zusammenarbeit des Regierungspräsidiums mit der Stadt Kirchheim. Er freue sich darauf, diese Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt fortsetzen zu können, und sagte auch für die Zukunft die tatkräftige Unterstützung des Landes in Sachen Stadtsanierung zu. Kirchheim sei wahrlich eine „historische Stadt mit jungem Herzen“, und genau weit genug weg oder nah genug dran an der Landeshauptstadt. Zwar bestehe kein Grund zum übermütigen Abheben in der alten Fliegerstadt, aber auch kein Anlass für Sorgen angesichts der exzellenten Infrastruktur in Kirchheim.

An diese lobenswerte Ausstattung der Stadt knüpfte Heinz Eininger an, der nun als Landrat an den Ort seines ehemaligen Wirkens als Bürgermeister zurückgekehrt war. Er verwies auf die Palette an Dienstleistungen, die der Landkreis in Kirchheim bietet, und empfahl sich auch für die Zukunft als verlässlichen Partner. Starke Kommunen seien der Garant für eine bürgernahe Verwaltung, und Bürgerbeteiligung sei hier nichts Neues, sondern ein Wesensmerkmal. „Es ist Ihnen gelungen, die Leute zu überzeugen“, würdigte er die Erfolge der Stadtchefin und ihre überzeugende Wiederwahl. Er erinnerte daran, dass sie vor acht Jahren die erste Oberbürgermeisterin im Regierungsbezirk gewesen war und das beste Beispiel darstelle für das erfolgreiche Wirken von Frauen in kommunalen Spitzenpositionen. Als Präsent überreichte der Landrat das Wappen des Landkreises, das bislang in der Amtskette fehlte, nun aber ergänzt wird.

Dieses „Mitbringsel“ tue der Amtskette gut, freute sich die Stadtchefin, denn das Wappen des Kreises sei nicht nur Schmuck, sondern ein besonderes Glied der Kette. Die Große Kreisstadt Kirchheim wiederum verstehe sich als stolze, starke und selbstbewusste Kommune im Kreis.

An die Adresse des Regierungspräsidenten gewandt und auch im Blick auf ihre eigene Biografie merkte sie an: „Leistung ist wichtiger als die Farbe des Parteibuches.“ Einmal mehr outete sie sich als „begeisterte und überzeugte Kommunalpolitikerin“, für die es nichts Faszinierenderes gebe, als die Chance, in Umbruchzeiten eine europäische Stadt gestalten zu dürfen. Für den Regierungspräsidenten listete die Stadtchefin neben dem Dank für bisherige Unterstützung sechs Punkte auf, bei denen seine Behörde künftig für die Stadt tätig werden könne – vom Lärmschutz über den Autobahnanschluss Kirchheim-West über das Pilotmodell Schafhof bis zum Sportvereinszentrum. Ihre eigenen Ziele für die zweite Amtszeit stellte sie in einem zehn Punkte umfassenden „Regierungsprogramm“ dar. Die Spannbreite reichte von Bemühungen zur Energiewende über die Förderung von Wirtschaft und Kinderbetreuung bis zur Eindämmung der Verschuldung. Um all dies umzusetzen, brauche es Menschen, schloss die Oberbürgermeisterin. Sie baue daher weiter auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, ihrer Rathaus-Mannschaft und einer Bürgerschaft, die sich einbringt, antreibt und vertraut, denn: „Wenn die Stadt gedeiht, ist dies unser aller Erfolg.“