Lokales

Die Teilhabe am Leben erleichtern*

Die 32. Weihnachtsaktion des Teckboten schließt mit 57 600 Euro

Danke! – Ein Wort, das heute allen Lesern und Sponsoren gilt, die die 32. Teckboten-Weihnachtsaktion mit großem Engagement unterstützt haben. Ihnen ist zu verdanken, dass Verleger Ulrich Gottlieb gestern einen Scheck über insgesamt 57 600 Euro an drei soziale Institutionen überreichen konnte. Mit neuen Projekten ermöglichen sie Menschen in der Region die Teilhabe am öffentlichen Leben.

Strahlende Gesichter zum Abschluss der Weihnachtsaktion. Das Foto zeigt von links Harald Gerhardt und Inge Starzmann vom CJD Hoh
Strahlende Gesichter zum Abschluss der Weihnachtsaktion. Das Foto zeigt von links Harald Gerhardt und Inge Starzmann vom CJD Hohenreisach, Teckboten-Verleger Ulrich Gottlieb, Claudia Brendel, Diakon Wolfgang Burlein und Dekanin Renate Kath von der Vesperkirche sowie Martin Karnbach und Hendrik van Woudenberg vom Michaelshof.Teckboten-Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Herzlich hieß Ulrich Gottlieb, Vorsitzender des Vereins „Gemeinsam für eine gute Sache“, Vertreter aller drei Institutionen zur Scheckübergabe als „Höhepunkt“ im Wirken des Vereins willkommen. Im sprichwörtlichen Spendenboot versammelt waren diesmal die Vesperkirche, das Projekt „MiA“ des CJD Jugenddorf Hohenreisach und der „Kunst- und Aktionspfad Randecker Maar“ der Ziegelhütte Ochsenwang.

Alle drei Projekte dienen Menschen direkt in der Region um die Teck, also im Verbreitungsgebiet des Teckboten. Jeder gespendete Cent wird sinnvoll vor Ort verwendet. Alle Organisationen sind keine Unbekannten, sondern prägen das hiesige soziale Leben. Durch die Unterstützung der Weihnachtsaktion ist es ihnen möglich, mit neuen Angeboten auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren.

Die Vesperkirche, initiiert von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde und dem Kreisdiakonieverband, gilt längst als Erfolgsmodell. 190 ehrenamtliche Helfer haben auch dieses Jahr wieder alle Hebel in Bewegung gesetzt, um zwei Wochen lang Menschen zu bewirten, die sonst zu Hause einsam sind. Die Idee, diese Menschen verstärkt am öffentlichen Leben teilhaben zu lassen, soll nun übers ganze Jahr ausgedehnt werden. Diakon Wolfgang Burlein schilderte Überlegungen, künftig freitags oder sogar mal am Wochenende einen Mittagstisch anzubieten. Dekanin Renate Kath betonte den Teilhabe-Aspekt der Vesperkirche: Niemand muss sich hier aufgrund von Armut ausgegrenzt fühlen. „Wir brauchen dazu auch die Sympathie-Esser“ fasste sie zusammen, dass jeder Bürger beim gemeinsamen Mittagstisch der Vesperkirche willkommen sei. Dank der Weihnachtsaktion wurde nicht nur die Vesperkirche auf eine solide finanzielle Basis gestellt, auch der Gedanke der Teilhabe fand Verbreitung.

Randgruppen nicht auszugrenzen, sondern am öffentlichen Leben teilhaben zu lassen, ist auch eine wichtige Überlegung beim „Kunst- und Aktionspfad Randecker Maar“, den Hendrik van Woudenberg und Martin Karnbach vom Michaelshof Ochsenwang mit ihren Schützlingen und regionalen Künstlern derzeit auf die Beine stellen. Wer in die Nähe des Michaelshofs kommt, kann schon von Weitem eifriges Klopfen und Hämmern wahrnehmen. Ab Mitte Juni soll der Aktionspfad interessierte Bürger auf die Alb locken. Sie können die Kunstwerke der Jugendlichen bewundern, die wegen Erziehungsdefiziten im Michaelshof betreut werden. Geplant sind auch Theaterprojekte, Freiluftkino und mehr.

Die Abkürzung „MiA“ steht für das Projekt „Mütter in Ausbildung“ im CJD Jugenddorf Hohenreisach. Leiterin Inge Starzmann berichtete von intensiver Nachfrage. Das Projekt soll jungen Müttern zum Einstieg in eine Ausbildung verhelfen und sie langfristig befähigen, den Familienunterhalt selbstständig zu sichern. Mit einer Mutter war das Projekt vor einem halben Jahr gestartet, mittlerweile werden zwei weitere Mütter betreut. Inge Starzmann berichtete, dass die Vernetzung mit zahlreichen Institutionen in Kirchheim bereits sehr gut laufe und das Projekt auf dem Weg sei, sich zu etablieren.

Ulrich Gottlieb ergänzte, dass Bekanntheit und funktionierende Netzwerke für eine gemeinnützige Organisation genauso wichtig seien wie finanzielle Unterstützung. Durch die Berichterstattung im Rahmen der Teckboten-Weihnachtsaktion werde diese Bekanntheit gesteigert.

Vertreter aller drei Institutionen sagten abschließend allen Spendern aus der Leserschaft des Teckboten herzlichen Dank für die Unterstützung. Ein spezielles Dankeschön geht heute noch an Dirigent Christian Vogt und über 150 Sänger verschiedener Chöre. Sie übermittelten der Aktion 100 Euro aus den Einnahmen eines Konzerts: Gemeinsam hatten sie ihren Zuhörern in der Ulrichskirche einen Ohrenschmaus der besonderen Art beschert.