Lokales

Ein Sonnendach für den Kindergarten

„Hilfe für Guasmo“ verlagert seine Arbeit in den Stadtteil Auroro

Seit fast 25 Jahren leistet der Verein „Hilfe für Guasmo“ Hilfe in Ecuador. Um sich nicht zu verzetteln, beschränkt sich der Verein auf einige kleine Teil­bereiche des von Armut geplagten südamerikanischen Landes. Alles soll denen zugute kommen, für die gespendet wurde.

Malstunde im Kindergarten von Aurora.Foto: privat
Malstunde im Kindergarten von Aurora.Foto: privat

Kirchheim. Kinder und Jugendliche in der Hafenstadt Guayaquil und jenseits der Sierra im Quellgebiet des Amazonas werden darauf vorbereitet, es mit finanzieller Unterstützung aus Deutschland und persönlicher Betreuung vor Ort, aber letztlich aus eigener Kraft und eigenem Fleiß heraus, zu einem Leben zu bringen, das ihnen ein Auskommen abseits der allgegenwärtigen Kriminalität und der Drogenszenen er­möglicht.

Bildung und Aufklärung von jungen Menschen unter Einbeziehung ihrer Familien war von Beginn an das Ziel der Arbeit von „Hilfe für Guasmo“. In Puerto Napo und Tena werden weiterhin Mädchen für Berufe ausgebildet; eine vom Verein angestellte Sozialarbeiterin kümmert sich um sie. In Salasaca wird einigen Kindern der Schulbesuch erst dadurch ermöglicht, dass von Deutschland aus Lehrer entlohnt werden, deren Gehälter der Staat Ecuador nicht zahlt.

In Guayaquil ist jetzt Raum für neue Aktivitäten, nachdem ein Teil der über viele Jahre vom Verein betreuten Institutionen auf eigenen Füßen steht. „Hilfe für Guasmo“ ist deshalb weitergezogen in den nördlichen Vorort Aurora. Diejenigen im Viertel Guasmo, deren Ausbildung noch nicht abgeschlossen ist, werden von Aurora aus weiter betreut, damit sie auf einer vernünftigen beruflichen Basis ihr Leben in die eigenen Hände nehmen können.

In Aurora beginnt die Arbeit des Vereins bei den Jüngsten. Es gibt dort einen Kindergarten, eine „Guardería“, bisher für 20 Kinder. Ab sofort wird die Anzahl der Plätze in der Guar­dería auf 40 aufgestockt. Das Gebäude wurde auf Kosten des Vereins saniert, vernünftige sanitäre Anlagen eingerichtet.

Die Kinder, die dort betreut werden, befinden sich zum Teil in erbärmlicher Notsituation. Ihre Familien – in den meisten Fällen gibt es nur die Mutter, der Vater ist längst auf und davon – können das Geld für den Kindergarten nicht bezahlen. Die Mütter arbeiten, die Kinder sind sich selbst überlassen, und so wächst eine weitere Generation ohne Perspektiven heran. Hier setzt „Hilfe für Guasmo“ an, kümmert sich um die ganztägige Betreuung der Kinder, um vernünftiges Essen, sinnvolles Spielzeug und um die Kindergartenkosten. Die vorhandene Küche soll ausgebaut werden. Die Mütter sind begeistert von der Idee, dort die Zubereitung preiswerter, aber gesunder Ernährung zu erlernen.

Besonders schlimm ist in diesem Jahr die seit Monaten andauernde Hitze mit auch für das dortige Klima extremen Temperaturen. Wichtig ist deshalb die Anschaffung eines Sonnendachs für den Hof, damit die Kinder sich draußen nicht in der prallen Sonne aufhalten müssen. Zudem ist derzeit die Mückenplage besonders heftig. Es muss vorbeugend und therapeutisch etwas geschehen, damit die Kinder nicht unter größeren Infektionen zu leiden haben.

Das Konzept von „Hilfe für Guasmo“ ist ganzheitlich. Die Hilfe umfasst neben der Finanzierung der Ausbildung auch die Unterstützung der Familien durch Besuche und Beratung. Die vom Verein angestellten Sozialarbeiterinnen kennen die Jugendlichen und deren familiären Hintergrund, ihre persönliche Geschichte und ihre Probleme. Hilfe bekommen nur diejenigen, die aktiv mitarbeiten.

Dass die Idee des Helfens in dieser Weise umgesetzt wird, darum kümmert sich vor Ort ein kleines einheimisches Team. Eine Deutsch sprechende Ecuadorianerin hält die Fäden in der Hand, überwacht die Finanzen und ist in ständigem Kontakt mit der „Einsatzzentrale“ in Kirchheim.

Weitere Informationen über „Hilfe für Guasmo“ erhalten Interessenten von Ursula Hauser, Telefon 0 70 21/4 43 09, sowie im Internet unter www.hilfe-fuer-guasmo.de.