Lokales

Einsatzfähigkeit erfolgreich belegt

Gut besuchte Schauübung der Weilheimer Wehr – Menschenrettung bei Verkehrsunfall im Fokus

In der Unteren Grabenstraße entlang der Lindach führte die Freiwillige Feuerwehr Weilheim eine Schauübung durch. Bürgermeister Johannes Züfle war voll des Lobes über das anspruchsvolle Manöver: „Die Weilheimer Feuerwehr hat sich als leistungsfähige und attraktive Organisation gezeigt.“

Menschenrettung nach einem Verkehrsunfall stand im Mittelpunkt der Weilheimer Schauübung.Foto: Markus Brändli
Menschenrettung nach einem Verkehrsunfall stand im Mittelpunkt der Weilheimer Schauübung.Foto: Markus Brändli

Weilheim. Vor Einsatzbeginn begrüßte Kommandant Norbert Wahl die über 400 Zuschauer, informierte über den Zweck der Übung und kommentierte dann das Szenario. Übungsannahme war, dass durch einen Frontalaufprall zwischen einem Pkw und einem Lkw-Gespann drei Personen in den beiden Fahrzeugen eingeklemmt waren. Während der Rettungsmaßnahmen liefen Öl und Kraftstoffe aus und gelangten über Grünstreifen und Kanalisation in die Lindach. In der Folge entwickelte sich im hinteren Bereich des Lastwagens ein Entstehungsbrand.

Nach der Alarmierung der Leitstelle Esslingen traf zuerst das Einsatzleitfahrzeug am Unfallort ein. Sogleich nahm Einsatzleiter Wolfgang Pfauth die Lageerkundung vor, erteilte Anweisungen an die Einsatzkräfte und gab eine Lagemeldung an die Leitstelle ab. Über die Brunnenstraße fuhren dann das Hilfeleistungslöschfahrzeug, der Rüstwagen und ein Löschfahrzeug in die Untere Grabenstraße ein. Den Fahrzeugbesatzungen oblagen die Sicherung der Unfallfahrzeuge, die Schaffung des Zugangs zu den eingeklemmten Personen und der Brandschutz.

Nachdem notwendiges Handwerkszeug wie hydraulische Schere und Spreizer auf dem Bereitstellungsplatz waren, begannen die Feuerwehrleute sofort, die verklemmten Türen des Personenwagens zu öffnen und das Fahrzeug „aufzuschneiden“. Weitere Hindernisse mussten aus dem Weg geräumt und die Autoscheiben entfernt werden, um gefahrlos an die beiden Verletzten heranzukommen. Schließlich konnten mithilfe des „Spineboards“, einer Art Rettungsbrett, die Probandinnen „befreit“ und dem Sanitätsdienst der DRK-Bereitschaft Weilheim zur medizinischen Erstversorgung übergeben werden.

Indes bauten andere Helfer die Wasserversorgung zur Brandbekämpfung auf und gingen gegen die zur Lindach fließenden Gefahrstoffe vor. Hierfür wurden Kanaleinläufe abgedeckt, Flüssigkeiten aufgefangen und Tanks der Fahrzeuge abgedichtet. Als besonders knifflig erwiesen sich die Arbeiten beim Lastwagengespann. Um ein Abknicken der Fahrerkabine zu verhindern, kamen Zurrbänder zum Einsatz. Eine flugs aufgebaute Rettungsplattform diente den Einsatzkräften als Arbeitsfläche, um von dort mit Brecheisen sowie Schere und Spreizer die Kabine aufzubrechen, damit der Zugang zum verletzten Fahrer möglich wurde.

Die Lindachstraße auf der anderen Flussseite war ein weiterer Aktionsbereich für die Wehr. Dort kamen zwei Löschfahrzeuge und die Drehleiter zum Einsatz. Über diese wurden zwei Feuerwehrleute im Leiterkorb „flussübergreifend“ vor der Fahrerkabine des Lkw in Position gebracht. Die Mannen waren bei ihrem Vorgehen streng darauf bedacht, sich und den Eingeschlossenen nicht zu verletzen. Nach viel schweißtreibender Arbeit wurde die Person aus der Kabine gehoben und mit der Schleifkorbtrage, die am Ende der Leiter angebracht war, zu Boden befördert und den Sanitätern anvertraut.

Die Besatzungen des Mannschaftstransportwagens und des vierten Löschfahrzeugs – beide bilden den „Hepsisauer Zug“ innerhalb der Weilheimer Wehr – bauten in der Lindach eine Ölsperre auf, brachten Bindemittel ein und schöpften mit einem Riesenlöffel die Brühe ab. Bei den Arbeiten zur Verkehrssicherung durfte die Jugendfeuerwehr zur Hand gehen.

Bei der „Manöverkritik“ im Feuerwehrhaus ließ Kommandant Wahl das Geschehen kurz Revue passieren, dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und Wolfgang Pfauth für die Ausarbeitung der Übung. Kirchheims Stadtbrandmeister Roland Schultheiß gratulierte als offizieller Beobachter zur gelungenen „Präsentation“. Auch Bürgermeister Züfle konnte kein Haar in der Suppe finden und hob die starke Zuschauerpräsenz hervor.