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Er liebte die Geselligkeit

Nachruf auf Alfred Diez, Firmengründer der Spedition Diez in Dettingen

Alfred Diez, Firmengründer der Spedition Diez in Dettingen, ist tot. Er starb im Alter von fast 90  Jahren.

Dettingen. Alfred Diez wurde als zweiter Sohn der Eheleute Berta und Johannes Diez in Dettingen geboren. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete er als Helfer in der Tuchfabrik in Dettingen.

Seine Kriegsjahre verbrachte Alfred Diez an der Westfront in Frankreich und mit der Panzer 8-Brigade unter Erwin Rommel in Nordafrika. Verwundet kam Alfred Diez aus diesem Einsatz zurück.

Im Alter von 22 Jahren heiratete er seine Ehefrau Else, geborene Schwarz, aus Ötlingen. Im Jahr 1946 erblickte Sohn Herbert das Licht der Welt. Im selben Jahr gründete Alfred Diez mit Unterstützung seiner Ehefrau sein Fuhrunternehmen. Als erstes Fahrzeug diente ein alter Militär-Lkw mit damals 120 PS. Die Traktorenfabrik Allgaier in Uhingen und Audi Union Düsseldorf waren seine ersten Auftraggeber. Am Anfang war Alfred Diez nahezu Tag und Nacht mit seinem Lkw in ganz Deutschland unterwegs – stets mit einer Zigarre im Mund.

Wenige Jahre später konnten aufgrund des Warenaufkommens in den ersten Nachkriegsjahren weitere Fahrzeuge angeschafft werden. Bereits im Jahr 1952 erfolgte der Umzug auf das heutige Betriebsgelände in Dettingen. Die Lkw von Alfred Diez versorgten die regionalen Unternehmen mit den wichtigsten Rohstoffen für den Aufbau der zerstörten Infrastruktur.

In den Jahren 1952 und 1958 wurden die Töchter Marlene und Waltraud geboren.

Im Laufe der Jahre wuchs der Betrieb stetig weiter. Im Jahr 1969 entstand eine weitere Lagerhalle mit modernem Verwaltungsbüro gegenüber dem bestehenden Grundstück in der Kirchheimer Straße in Dettingen.

Mit dem Eintritt von Herbert Diez in das Unternehmen konnte der Kundenstamm – dazu gehörten mittlerweile viele namhafte Firmen – immer weiter ausgebaut werden. Alfred Diez hatte stets den unternehmerischen Weitblick und war auch eine Respektsperson und sehr geschätzt bei seinen Mitarbeitern. Mittlerweile wird sein Lebenswerk in der dritten Generation von seinen Enkeln Andreas und Matthias in seinem Sinne fortgeführt.

Nach dem Rückzug aus dem geschäftlichen Alltag konnte Alfred Diez noch viele glückliche Jahre mit seiner Frau in ihrem Haus an der Lauterstraße verbringen. Bis ins hohe Alter ließ sich er es sich nicht nehmen, mehrmals täglich in seinem Freibad im Garten zu schwimmen.

Die Familie war Alfred Diez stets sehr wichtig. Er erhielt regelmäßig Besuch von seinen fünf Enkeln und seinen Kindern mit Familien. Gemeinsame Urlaube verbrachte er mit seiner Familie am liebsten in den Bergen. Darüber hinaus engagierte er sich in unterschiedlichen Vereinen. So war er lange Jahre Vorstand im Musikverein Dettingen.

Alfred Diez liebte die Geselligkeit und saß gerne mit Freunden und Geschäftspartnern gemütlich bei einem Viertele zusammen. Werner Niefer, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der damaligen Mercedes Benz AG, war einer seiner engsten Freunde.

Während seines Ruhestands liebte er ausgiebige Spaziergänge mit seinem Hund Felix auf dem Dettinger Käppele. Als passionierter Jäger genoss er die Zeit in der Natur – bei den Treibjagden wurde Alfred Diez’ einmalige Gulaschkanone über regionale Grenzen hinweg bekannt.

Den plötzlichen und unerwarteten Tod seiner Frau Else vor vier Jahren konnte er nur schwer verkraften. Sie war für ihn das Rückgrat – sowohl im Familien- als auch im Geschäftsleben.

Die letzten Jahre konnte er trotz seiner eingeschränkten Mobilität dank der guten und segensreichen Mithilfe der Nachbarschaft in seinem gewohnten Umfeld verbringen. Außerdem freute er sich stets über den Besuch seiner Urenkel.pm